Ich bekenne mich mal als jemand, der die pipperschen Zeilen zumeist als erstes in der G&B gelesen hat (hat die G&B die letzten zwei Jahre abonniert, weil es da eine brauchbare Funke als Prämie gab).
Ich finde die unterhaltsam und vor allem angenehm... und zwar aus folgendem Grund.
Jeder Gitarrist kriegt nach ein par Jährchen Spielpraxis mit, dass es nicht "Die Gitarre" oder "Den Amp" schlechthin gibt, sondern dass es zum Spieler passen muss, das man suchen, probieren und vor allem üben muss. Das ist eine wichtige Erfahrung die auch mit viel Spass verbunden ist, mitunter aber auch einfach anstrengend.
Der Herr Pipper sagt sowas böses nicht. Klar ist, ne 59er Les Paul, das isses, dazu eine oller JTM45... und zwar mit den und den Röhren... Alternativ wenn man denn unbedingt Querulant sein möchte uns seinen Geschmack durchsetzen auch noch jene Röhren, dann ist aber langsam Schluss mit Alternativen. Also, das kaufen, und dann isses das... Da wird keine Meinung oder Beratung verkauft, sondern Absolution.
Ist doch schön, oder? Jedenfalls für die 5-10 Minuten die man den Artikel liest, dann sollte man so langsam wieder den eigenen Denkapparat zu Wort kommen lassen. Man weis es besser, und wird weiterhin nur dass kaufen wovon man selber überzeugt ist.
Wer dazu nicht in der Lage ist, hat eh verloren... ob er jetzt auf Pipper blind hört oder auf die neue bunte Autowerbung. Offenbar braucht es solche Leute, und wenn die genug Kohle dafür haben, bzw. es aufbringen wollen... bitte, die Wirtschaft darf ruhig angekurbelt werden...
Zu der Sinnhaftigkeit der Aktion eine 4000 Euo Brettgitarre auseinanderzureissen, nur um an ein wenig Mahagony in passender Form zu kommen, sage ich jetzt nichts.
Warum durfte eigentlich der Mahagony-Body bleiben? Ist doch auch nüschts, viel zu neu und Standard...
Die Antwort darauf ist wohl einfach... das ist dann das nächste Upgrade das einem verkauft werden kann, nachdem man gemerkt hat dass die olle 12 Mille Paula doch nicht der heilige Gral ist.
Und aus den gesammelten Einzelteilen werden dann wieder komplette Gibsons zusammengebaut, und für nur 5000 Euro verkauft, weil schliesslich war da der Meister ja auch stundenlang dran
Das wär doch ein cooler Markt