Pipper & Jäger "tunen" eine Les Paul

jaegerguitars":13m04vlg schrieb:
was passiert, wenn ich alle bedämpfenden Leimfugen eliminiere und durch Knochenleim ersetze, der kristallin aushärtet und eine Verbindung mit dem Holz eingeht, statt eine dauerelastische Schicht zwischen die Hölzer zu legen...Dass man konsequenterweise eine mastergrade-Ahorndecke und ein Riopalisandergriffbrett aufleimt, mag niemandenverwundern. Die klanglichen Ergebnisse sind erstaunlich. In Anbetracht der Tatsache, daß "the real thing", also eine 59er burst, ab 100000,- USD kostet, eine vergleichsweise "günstige" Maßnahme, oder?
Okay, ich versuche sachlich zu bleiben. Du versuchst uns also allen Ernstes wahr zu machen, dass der einzige Unterschied zwischen einer 59er Sunburst und einer 2009 RI die Leimfugen, das Griffbrett und die Decke sind?
Prima. Und vielen Dank, dass Du den Vintage Voodoo entmystifiziert hast.
Nur - warum kostet der Spass 12K Euros? Das bringen andere für weniger als die Hälfte.
Also kann man es letztlich auf das Logo auf dem Headstock reduzieren, oder?
Das macht bestimmt dann das aus was manche "Ton" nennen.
Mist jetzt bin ich doch unsachlich geworden.

Schöne Grüße,
Ralf
 
Also meinereiner kann da nur ein Bravo den Herrn Pipper und Jäger zurufen.

Kinders, da sagt hier jeder er hätte "türlich " das Marketinggebrubbel der G&B durchschaut, was indirekt sehr hochnäsig rüberkommt, denn so heimlich wird ja unterstellt das der Rest der Menschheit saufdoof ist, und dann wird hier mittlerweile 7 "Saiten" lang über diesen Murks geredet?

Applaus, Applaus.

Es hätte doch ein link gereicht, ein klitzekleiner wo man was über Soundunterschiede hören kann, ist hier ganz in der Nähe, irgendwas mit Pepsi, gelle.
Stattdessen wird hier schwadroniert, wie kann man nur, das Geld, man hört eh nix. Na und? Ja wenn man's denn will, basta, dann will man es.

Bedenklich wird es nur wenn man diesen Scheiss als das alles heilende Soundmonster verkauft, denn jetzt kommt das beste Argument, ich glaub es war von Marcello, was hier in dem ganzen Fred steht:

Man wird mit diesem Mist da draussen vollgelabbert!

jm2c

Jörg
 
little-feat":3gql87gv schrieb:
Ich fände das gut. Völlig ohne Ironie. Mit einem Menschen zu diskutieren ist unterm Strich besser, als über ihn zu diskutieren.

Dito! Einige haben das hier aber nicht im Geringsten begriffen. Ärgerlich ist v.a., dass wir es dabei zusätzlich auch noch mit erwachsenen Menschen zu tun haben von denen man eigentlich mehr erwarten können sollte. Das ist arm und verrät viel über den jeweiligen Charakter.

Udo Pipper hat die Hintergründe dieses - in Euren Augen - schändlichen Verbrechens doch wunderbar erklärt. Man kann es nachvollziehen, muss es aber nicht. Florian Jäger gibt im Interview sogar unmissverständlich zu verstehen, dass eine normale Historic den meisten Gitarristen reicht und das Tuning etwas für Hobbyisten ist. Muss man sich jetzt für jede >50 Euro Uhr bei Euch rechtfertigen? Muss ich mir beim nächsten Autokauf Gedanken machen nur weil ich Sonderausstattungen ordere? Entschuldigung, ich tune mein Wasser mit Kohlensäure und ja: ich putze mir den Arsch mit 4-lagigem Klopapier - ES TUT MIR LEID! (bei dem geistigen Diarrhoe einiger Kollegen hier im Board wäre übrigens das neue 5-lagige eine sehr gute Investition. Das gibt es jetzt auch von Framus!)

Richtig schlimm finde ich allerdings, dass sich an dieser Diskussion auch noch weitere Gitarrenbauer beteiligen. Ich kann solche Diskussionen in einem Forum für Consumer nachvollziehen aber was soll ich von den Kraushaar Kommentaren halten, der von der G&B selbst als "Querdenker" beschrieben wird und Selbiges bei einem Kollegen kritisiert?

Der Gitarrenbau läuft nicht nach Schema F ab sondern ist ein dynamischer Prozess bei dem es unterschiedliche Ansätze gibt. Ich finde das toll und interessant. Florian Jäger hat mit seiner Propeller eine Gitarre vorgestellt, die in meinen Augen das Zeug zum zeitlosen Klassiker hat. Mit dieser Gitarre, seinen Tunings und seinem Lack ist es ihm gelungen innerhalb kürzester Zeit bei der Zielgruppe zu den Top-Adressen zu gehören. Andere Kollegen brauchen dafür länger oder schaffen es nie. Über Neider würde ich mich nicht wundern. Neid möchte ich niemandem unterstellen aber es hat für mich einen faden Beigeschmack, wenn Kollegen in so eine Diskussion einsteigen und den Daumen auf "den Neuen" halten.

Warum erfreuen wir uns nicht einfach an einer neuen Option? Niemand wird zum Kauf gezwungen. Geändert hat sich folglich auch nichts oder schläft hier plötzlich einer schlecht? Es ist ganz einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks und die Zukunft wird zeigen ob man mit dem Bau von getunten Les Pauls und Eigenkreationen, wie der Propeller, über die Runden kommen kann oder nicht. Ich habe diesbezüglich überhaupt keine Bedenken, v.a. weil es einige Kollegen mit ganz anderen Kreationen/-uren offensichtlich auch schaffen.

In diesem Sinne eine erholsame Nacht.
 
little-feat":3fvdzbn6 schrieb:
Ich fände das gut. Völlig ohne Ironie. Mit einem Menschen zu diskutieren ist unterm Strich besser, als über ihn zu diskutieren.
Same here!
Mal ganz von dem Neuesten hier abgesehen, finde ich doch dass er einige ganz interessante Dinge in der G&B angesprochen hat. Außerdem könnt's halt helfen die Eingangsfrage zu klären - warum das Tuning? Wie bereits gesagt hätte man genausogut ein Stück (Vintage-)Mahagoni kaufen können und ganz nebenbei 5000€ gespart
Aber dann hätte man ja eine Propeller in der Hand ;-)

Generell: Soll Herr Jäger weitermachen, Gibson wirds freuen, die Leute die sich sowas leisten auch, und ihn ohnehin - da sollte ihm auch keiner reinreden. Aber das Gitarre-Auseinanderpflücken hätte ich schon gerne geklärt :p
 
wary":2epjh735 schrieb:
Und aus den gesammelten Einzelteilen werden dann wieder komplette Gibsons zusammengebaut, und für nur 5000 Euro verkauft, weil schliesslich war da der Meister ja auch stundenlang dran :) Das wär doch ein cooler Markt

Die Einzelteile werden eingelagert, und 50 Jahre lang aufgehoben, um die 2059er Paulas dann auf die legendäre und kaum zu findende (wurden ja alle damals umgebaut) 2009er umzutunen.
 
Hallo Cryin´ Eagle,

Cryin' Eagle":5qdrimn3 schrieb:
Das ist arm und verrät viel über den jeweiligen Charakter.

Falsch! Es wäre überheblich von Dir, wenn Du meintest, anhand so dürftiger Erkenntnisse, wie man sie in einem Forum gewinnen kann, den Charakter eines Menschen erkennen zu können.

Cryin' Eagle":5qdrimn3 schrieb:
Udo Pipper hat die Hintergründe . . . wunderbar erklärt.
meinst Du etwa das hier?

jaegerguitars":5qdrimn3 schrieb:
Bei diesem Projekt ging es um Pimpen in Extremform - was passiert, wenn ich alle bedämpfenden Leimfugen eliminiere und durch Knochenleim ersetze, der kristallin aushärtet und eine Verbindung mit dem Holz eingeht, statt eine dauerelastische Schicht zwischen die Hölzer zu legen...

Das ist doch keine Erklärung für das Auseinander- und Neuzusammenbauen :shrug:. Warum nicht einfach von vornherein mit Knochenleim arbeiten? "Pimpen in Extremform" :shrug: Was wurde denn da gepimpt? Ein Holzbrett? Das ist doch so, als würde man ein neues Auto um 4 Räder herumbauen.

Das hier
jaegerguitars":5qdrimn3 schrieb:
Die klanglichen Ergebnisse sind erstaunlich.
ist eigentlich auch nicht besonders hilfreich, oder? "Erstaunlich" kann vieles sein: erstaunlich groß, erstaunlich gering, erstaunlicherweise unhörbar. Feuer frei für wilde Interpretation, eine WERTLOSE Aussage.

Solche
Cryin' Eagle":5qdrimn3 schrieb:
Muss man sich jetzt für jede >50 Euro blablabla
Untertreibungen machen Deine Argumentation absurd. Es ging hier niemandem um 50 Euro, auch nicht um 500 Euro, eher um wesentlich mehr. Ist doch eigentlich klar, nicht wahr?

Cryin' Eagle":5qdrimn3 schrieb:
Glaub´ich nicht, glaub ich nicht. Solche beleidigten Entschuldigungen sind irgendwie, ich weiß auch nicht, spontan unerwachsen?

Cryin' Eagle":5qdrimn3 schrieb:
Richtig schlimm finde ich allerdings, dass sich an dieser Diskussion auch noch weitere Gitarrenbauer beteiligen.
Wie jetzt? Müssen wir uns jetzt als Laien mit dem Mann auseinandersetzen? Sind jetzt kritische Worte von Gitarrenbauern tabu? Das kannst Du eigentlich nicht wirklich ernst meinen. Dabei hat W°° doch wirklich eher vorsichtig formuliert.

Cryin' Eagle":5qdrimn3 schrieb:
Der Gitarrenbau läuft nicht nach Schema F ab sondern ist ein dynamischer Prozess bei dem es unterschiedliche Ansätze gibt. Ich finde das toll und interessant.
Was war denn genau an dem Prozess irgendwie innovativ, wo war denn da ein neuer Ansatz, wenn man das vorangegangene Auseinanderbauen mal beiseite lässt? Erklär mal.

Für mich stellt sich die Frage, was will der Mann verkaufen? Die Zeitung oder seine Gitarren? Ich kenne weder ihn noch seine Instrumente. Doch mit dieser seltsamen Aktion hätte er in meinen Augen irgendwie an Seriösität und Glaubwürdigkeit eingebüßt.

Cryin' Eagle":5qdrimn3 schrieb:
In diesem Sinne eine erholsame Nacht.
Danke, wünsche ich Dir auch.

Daniel
 
jaegerguitars":2nndkkc9 schrieb:
Liebe Freunde!

Interessant, welche Reaktionen Udos Artikel hervorruft ...

Viel interessanter finde ich, worüber G&B so alles berichtet ...


als Aufhänger ein Magazin, das alle hassen und trotzdem viele lesen ...

Ich habe mir neulich (wegen anstehender längerer Zugfahr) seit längerem mal wieder G&B gekauft.
Ich hasse G&B nicht, weiß aber, warum ich das Blatt nicht mehr regelmäßig lese ...
Gerade Praxisfernes wie "how to destroy aehhh pimp a brand new expensive Gibson" gehört dazu.

Bei diesem Projekt ging es um Pimpen in Extremform - was passiert, wenn ich alle bedämpfenden Leimfugen eliminiere und durch Knochenleim ersetze, der kristallin aushärtet und eine Verbindung mit dem Holz eingeht,.... {Voodoo-Blubber gesnippt}..

Dazu muss man keine recht teure Gibson zerlegen.
Da kann man auch etwas Preiswerteres nehmen, zumal man dann eh noch größere Holzteile austauscht und wegwirft.

....In Anbetracht der Tatsache, daß "the real thing", also eine 59er burst, ab 100000,- USD kostet, eine vergleichsweise "günstige" Maßnahme, oder? ...

Nicht alles was hinkt, ist automatisch ein Vergleich. Eine echte 59er Burst hat historischen Wert, ein Produkt einer dekandenten Pimpingorgie nicht.

Nicht gedacht für den, der auf seiner Epiphone balls to the walls jeden aus der Hüfte an die Wand spielt - der braucht sowas nicht. Aber: darf ich das vielleicht ausprobieren, ohne gleich als völlig Gestörter abgestempelt zu werden?

Darf man.
Man darf auch in fortgeschrittenem Alter und abseits des Idealgewichtes Sex haben. Sogar dann, wenn man auf nichtalltägliche Spielarten und ungewöhnliche Outfits dabei steht. Nur: man muss darüber dann nicht in Printmedien berichten, schon gar in in welchen, die zumindest minimalen Anspruch auf Seriosität erheben möchten.

Berichtet man dennoch darüber in Printmedien, muss man sich dann allerdings auch verständnislose Rückfragen gefallen lassen.

Ich habe Kunden, die lassen sich eine Gitarre für 6500,- Euro bauen, um sie an die Wand zu hängen. Besser als ein Gemälde - schaut so schön aus! Die können garnicht spielen. Muß man die jetzt schlagen, verbal fertigmachen - oder mich?

Weder noch.
Man sollte daraus dann nur keine mehrseitige Fotostory in Magazine bringen, wenn Herr "Ich -habe-als-Direktor-gerade-meine-Bank-gepleitet" sich eine Zigtausend-Euro-Klampfe an die Wand nagelt, ohne auch nur annähernd ernsthaft Gitarrespielen zu können.

Und wer es dann doch in Printmedien oder andere Medien bringt und sich dann über Kopfschütteln verwundert ist, der stellt sich selbst zumindest mal ein Klasse-1-Weltfernheits-Zertifikat aus, wenn nicht gar Heftigeres!

PS: nix gegen sehr hochwertige Klampfen. Man muss nur nicht unbedingt eine hochwertige Klampfe zerstören, um aus den Leichenteilen dann eine (mutmaßlich) noch hochwertigere Gitarre zusammenzubauen.
Wenn mir eine Gibson VOS/RI nicht gut genug ist, lasse ich mir halt bei Tandler oer Jäger eine höherwertigere Gitarre bauen. Ganz ohne vorherige Zerstörung einer VOS/RI.

Meine Meinung. Wer mag, darf gerne eine andere haben.
Tschö
Stef
 
nichtdiemama":2pfuvpr0 schrieb:
Bei diesem Projekt ging es um Pimpen in Extremform - was passiert, wenn ich alle bedämpfenden Leimfugen eliminiere und durch Knochenleim ersetze, der kristallin aushärtet und eine Verbindung mit dem Holz eingeht,.... {Voodoo-Blubber gesnippt}..

Dazu muss man keine recht teure Gibson zerlegen.
Da kann man auch etwas Preiswerteres nehmen, zumal man dann eh noch größere Holzteile austauscht und wegwirft.

In der Tat, beim "Ursprung" des pimpens, der MTv Serie Pimp my Ride, wurde
nie eine Corvette oder ein Ferrari zerlegt, sondern absolute Schrottkarren wie
Ford Escort /VW Bulli etc um diese für 25 000$ wie einen BMW o.ä. aussehen zu
lassen.

Jörg":2pfuvpr0 schrieb:
und dann wird hier mittlerweile 7 "Saiten" lang über diesen Murks geredet?

denn jetzt kommt das beste Argument, ich glaub es war von Marcello, was hier in dem ganzen Fred steht:

Man wird mit diesem Mist da draussen vollgelabbert!

Das passiert hier immer dann, wenn unbewiesenes und i.d.R. überteuertes
Zeug als das Non plus Ultra angepriesen wird.

Siehe auch hier -> Handwired oder Platine?
 
Piero the Guitarero":2riu3j7s schrieb:
Heutzutage sind viele Gitarristen zu Weinkennern verkommen, die das
Glas gen die Sonne halten um zu sehen ob das Bouquet auch mundet.
Das ist ja auch so eine Sache, ich habe es ja so mit den "Weinkennern". ;-)

Es ist ja schön und gut, dass man sich eine 6500 Euro Gitarre nur zum
"an-die-Wand-hängen" bauen lässt, aber jeder untalentierte Hansel der
genug Geld für ein- oder mehrere teuere Potraits an der Wand, einige
teuere Weine im eigenen Weinkeller oder eben auch die teuere Gitarre
an der Wand/in der Vitrine/im Koffer hat, mutiert aufeinmal so ohne
weiteres zum Kunstkenner, Weinkenner oder Gitarren-Voodoo-Priester.
(Alternativ zum Gitarren-Voodoo gibt es dann noch die HIFI-Fraktion)

Ich war auf so einigen Vernissagen geladen, die Großeltern eines engen
Freundes haben ein Weingut, sprich es gab einige *hust* "Weinproben"
und Mr. Manager aus meinem Bekanntenkreis, weiß nun aufeinmal wie
man eine richtige Violine oder eine Gitarre zu bauen und zu welcher
Wintersonnenwende vor 100 Jahren das Holz mit einer güldenen Axt
gefälligst gefällt sein musste.

Paar A-Gitarren hatte er sogar. waren Fernost Produkte, lagen bei ihm
jahrelang auf dem Speicher und im Keller und werden dort auch noch
einige Zeit liegen bleiben, weil die Kids keinen Bock (keine Zeit jaja)
auf Musik machen haben.

Ganz ehrlich. Was man sich da manchmal von gelangweilten Hausfrauen
und deren überbezahlten Männern reindrücken muss, entbehrt jeder Grund-
lage und auch jedes gesunden Menschenverstandes. Und solche Gitarre&Bass
Beiträge sind auch nur deren Nahrung. Unabhängig davon, wieviel dran sein mag.

Piero the Guitarero":2riu3j7s schrieb:
Ich erinnere mich an einer Serie über Studiogitarristen, wo Peter Weihe äußerte
Peter Weihe":2riu3j7s schrieb:
Im Rahmen meiner Dozententätigkeit an der Hochschule Hamburg muss ich leider sagen das wir letztes Jahr nur einen
Keyboarder aufnehmen konnten - Gitarristen immerhin 8 - Heavy Metal ist halt immer noch Handgemachte Musik und
die Leute müssen immer noch üben. Bei Pianisten können wir allmählich einen Trend zur "Verdummung" feststellen.
Interessant. :)

Cryin' Eagle":2riu3j7s schrieb:
Richtig schlimm finde ich allerdings, dass sich an dieser Diskussion auch noch weitere Gitarrenbauer beteiligen. Ich kann solche Diskussionen in einem Forum für Consumer nachvollziehen aber was soll ich von den Kraushaar Kommentaren halten, der von der G&B selbst als "Querdenker" beschrieben wird und Selbiges bei einem Kollegen kritisiert?
Aber recht hat er. Die elastischen Leimverbindungen ? Der kristallin aushärtender
Knochenleim ? Das klingt ein wenig subjektiv .. Es ist die historisch korrekte Leim-
verbindung, aber PVAC- oder z.B. Pu-Leime werden auch im Holzhausbau verwendet.
Da ist nichts elastisch. Bevor dort eine gut gemachte Leimverbindung nachgibt, gibt
das Holz nach. Sobald wir die Gitarre mal an einem heißen Sommertag im Auto liegen
lassen, würde ich der "Aushärtung" des Knochenleims aber auch nicht mehr so über
den Weg trauen. Klar.. sowas lässt sich verhindern, aber das hat alles irgendwo
auch zwei Seiten.

Cryin' Eagle":2riu3j7s schrieb:
Mit dieser Gitarre, seinen Tunings und seinem Lack ist es ihm gelungen innerhalb kürzester Zeit bei der Zielgruppe zu den Top-Adressen zu gehören. Andere Kollegen brauchen dafür länger oder schaffen es nie. Über Neider würde ich mich nicht wundern. Neid möchte ich niemandem unterstellen aber es hat für mich einen faden Beigeschmack, wenn Kollegen in so eine Diskussion einsteigen und den Daumen auf "den Neuen" halten.
Es ist, ohne seine Propeller hier irgendwie in ein schlechtes Licht
rücken zu wollen, sicher auch die Frage, welche Zielgruppe/Klientel
man überhaupt ansprechen will..

Jetzt mache ich, solange es noch geht, lieber weiter Musik, baue nur
hobbymäßig und ganz ohne kommerziellen Hintergrund an meiner
ollen Gitarre weiter und kaufe mir auch keine Gitarre & Bass.

Sonst lese ich demnächst wieder was von Platinenbauweise, Handverdrahtung
und dem Versuch eines Platinbeohrten Mannes, mit viel Budget irgendwelchen ollen
Sounds hinterherzueifern für die damals nichtmal ein drittel ausgegeben wurde.
Hoch leben die Zahnärzte, die dieses Geld aufbringen aber keine Zeit finden um
überhaupt auf dem Instrument zu üben (ich schreibe bewusst nicht "spielen"). :p
Ich weiß es ist übertrieben. Nichts für ungut, angreifen will ich damit keinen. ;-)
 
Aprilscherz??? Nein! Habe gestern den Hals meiner CS R8 rausgerissen
um ihn mit Knochenleim wieder einzukleben.... Wollte heute eigentlich
die schöne Riegelahorndecke runtermeisseln und ihr sacht das bringt garnichts??? :motz2:

Hehe, wenn sie das mit einer billigen Epi gemacht hätten... die dann am Ende nicht 12K gekostet hätte sondern "nur" 9,3K hätten die doch glatt davon eine neue Ausgabe von Pimp your cheapo machen können... :lol:
Aber das ist für mich einfach nur krank zumal die heutigen CS Paulas von der Stange wirklich gut sind. Zumindest die die ich in der Hand hatte...

Grüße
Alex
 
@ Daniel & Stef
Danke für Eure Mühe, Cryin Eagles Beitrag zu kommentieren.
Das erspart mir nun viel Geschreibsel !

@ all
Gitarre & Bass MUSS jeder lesen, der sich irgendwie professionell mit der Materie auseinandersetzt. Man bekommt nämlich zwischen den Zeilen Trends und Zielgruppenbedürfnisse mit, die durchaus für einen gewissen Anteil der zupfenden Spezies repräsentativ sind.
Wer jobmäßig mit Musikalien zu tun hat, und G&B nicht liest, ist selber dran schuld.
Es geht nicht um die Wertung der Artikel & Tests.
Es geht nicht um Qualität.
Es geht um einen gewissen "Gitarristen-Zeitgeist" - der ist schon abzuleiten.

Wie gesagt: Pflichtlektüre für mich. Wenn auch nur aufm Klo ...
 
Cryin' Eagle":30b7avjb schrieb:
Richtig schlimm finde ich allerdings, dass sich an dieser Diskussion auch noch weitere Gitarrenbauer beteiligen. Ich kann solche Diskussionen in einem Forum für Consumer nachvollziehen aber was soll ich von den Kraushaar Kommentaren halten, der von der G&B selbst als "Querdenker" beschrieben wird und Selbiges bei einem Kollegen kritisiert?

Und weil in der G&Bibel jemand als solcher bezeichnet wird, ist er das auch? Und schon hat man die Argumentation auf seiner Seite...
Also, ich kenne Herrn Jäger nicht, den Walter kenne und schätze ich persönlich, gerade weil er auch mal in andere Richtungen denkt und auch mal gitarrenhistorische Axiome anzweifelt. Damit möchte ich nichts Negatives über einen anderen, wahrscheinlich sehr talentierten Meister des Faches sagen. Das tun auch die meisten nicht, die hier den Sinn eines Projektes hinterfragen. Kritik ist immer erlaubt, egal ob vom Laien an den Fachmann oder wie herum.
Die Kritik an G&B gleich als Hass zu interpretieren, finde ich übertrieben. Die meisten schauen ja rein, wie sich hier überall lesen läßt. Wenn man so ein Fachmagazin liest, wird man beeinflußt, gut wer darum weiß und versucht, etwas Distanz zu gewinnen und seine Beeinflussung evtl. zu kontrollieren.
Dann nochmal zu Herrn Pipper, den ich persönlich auch nicht kenne (daher nenne ich ihn auch nicht Udo). Der scheint mir tatsächlich ein Fachmann auf dem Gebiet Gitarre zu sein, allerdings bringt er eben immer wieder in G&B dieses IchhöredieFlöhehusten rüber. Das klammere ich dann aus.
Ich werde immer wieder mal G&B lesen oder auch bei MacDonalds speisen, nicht immer und nicht oft, aber doch.

Gruß, Thomas
 
gitarrenruebe":3hdl7x1a schrieb:
@ Daniel & Stef
Danke für Eure Mühe, Cryin Eagles Beitrag zu kommentieren.

Hab' ich doch gar nicht. ;-)

l
gitarrenruebe":3hdl7x1a schrieb:
Gitarre & Bass MUSS jeder lesen, der sich irgendwie professionell mit der Materie auseinandersetzt.[...]
Es geht um einen gewissen "Gitarristen-Zeitgeist" - der ist schon abzuleiten....

Nun, dann bin ich happy nicht professionell mit Gitarren zu tun zu haben.
Ein Muss wird erst draus, wenn man es (selbst) dazu erhebt.
Es gibt in D-Land sicher professionelle Gitarristen, die dieses Blatt nicht lesen.

Und "Gitarristischer Zeitgeist", zudem "zwischen den Zeilen versteckt", geht nicht nur vielen Amatueren, sondern sicher auch dem ein oder anderem Profi auf den Geist bzw. komplett am Gesäß vorbei.

Zeitgeist bei Verkäufern halte ich sogar für schädlich, denn Amateur X braucht nix Zeitgeist-Konformes, sondern etwas, das auch in 10 jahren noch durch Funktion überzeugt, auch dann, wenn der zeitgeist längst woanders hin gepilgert ist ...
Und der Zeitgeist des Verkäufers kann u.U. dazu führen, dass Amateur den laden mit etwas verlässt, was eben nicht seinen ganz unzeitgeistigen Bedürfnissen gerecht wird.

Sorry, aber das mit dem Gitarrero-Zeitgeist halte ich für daneben.

Cryin' Eagle":3hdl7x1a schrieb:
... dass eine normale Historic den meisten Gitarristen reicht und das Tuning etwas für Hobbyisten ist....

Nö, sorry, das ist ganz sicher nix für Hobbyisten, das ist etwas für Leute mit viel zu viel Geld, die sonst mit sich nix mehr anfangen können und keinen Kick mehr spüren wenn es nicht mindestens 5-stellig kostet.
Ein normaler Hobbyist braucht keine VOS, und wenn er sic heine gönnt, macht er sie nicht mutwillig kaputt bzw. zweckentfremded sie zu einem Basisbausatz.

Und noch mal ganz zurück zum Anfang deises Threads. Da wurde sinngemäß die Frage gestellt, warum jemand so etwas tut.
Nun, mir kam in den Sinn "aus dem gleichen Grund warum sich er Hund selbst den Hintern leckt: weil er es kann" ...
Wobei das lecken des Hundes vermutlich noch einen tieferen Sinn hat als solche dekadenten Pimping-Orgien.

Ich will aber in beiden Fälle keine Details wissen oder Berichte darüber lesen. Weder beim Selbst-Lecken des Hundes noch bei Jaegers und Pippers Dekadenzanwandlungen.

Meine 2 Eurocent
Stef
 
gitarrenruebe":3llfmsuk schrieb:
Wie gesagt: Pflichtlektüre für mich. Wenn auch nur aufm Klo ...

Das problem ist: Es schmiert.

Spass beiseite: Das kenne ich. Ich habe die letzten 15 Jahre soviele Motorradzeitungen gelesen genau deswegen. Anfangs war es lustig. Dann war es Teil des Jobs.
Die Strickweise dieser Fachzeitungen ist aber sehr vergleichbar.
 
Hallo Cryin´ Eagle,
hallo Florian,

hier wird vielfach sehr emotional sehr weit aneinander vorbei geredet, was in der Sache nicht weiter hilft.

Bangers (und meine) Frage - was ist der Sinn einer wertzerstörenden Umbauaktion, wenn Neubau billiger ist? - ist immer noch offen.

Darauf hätte ich weiterhin gerne eine Antwort. Schließlich sitzen wir ja gerade so schön virtuell zusammen, da kann man die Frage na nochmal stellen.

Gruß

erniecaster
 
erniecaster":3aohyl2z schrieb:
Bangers (und meine) Frage - was ist der Sinn einer wertzerstörenden Umbauaktion, wenn Neubau billiger ist? - ist immer noch offen.

Wie bereits erwähnt wurden die Gründe von Udo Pipper hinreichend erläutert. Udo Pipper ist nicht gleich Florian Jäger und deswegen verstehe ich auch nicht warum Kollege "nolinas" mit dem Kommenar "meinst Du etwa hier?" auf den kurzen Beitrag von Florian verweist?!

--> Gitarre&Bass, Ausgabe 4/2009, Seite 280ff ...

^^ Das steht doch alles wunderbar zusammengefasst. Wenn man es danach nicht nachvollziehen kann und einen tiefere Einblicke haben möchte muss man sich halt (1) Sekundärliteratur aneignen und/oder (2) sich in einem anderen Board anmelden.
 
erniecaster":3phe1ev2 schrieb:
Hallo Cryin´ Eagle,
hallo Florian,

hier wird vielfach sehr emotional sehr weit aneinander vorbei geredet, was in der Sache nicht weiter hilft.

Bangers (und meine) Frage - was ist der Sinn einer wertzerstörenden Umbauaktion, wenn Neubau billiger ist? - ist immer noch offen.

Darauf hätte ich weiterhin gerne eine Antwort. Schließlich sitzen wir ja gerade so schön virtuell zusammen, da kann man die Frage na nochmal stellen.

Gruß

erniecaster

Hallo Erniecaster,

ich bin weder Florian noch Cryin eagle, aber ich versuche es mal in ganz einfachen Worten. Mal schauen...


Es gibt eben Menschen, die möchten gern eine GIBSON (!) Les Paul, die optisch, haptisch und klanglich möglichst dicht an eine echte 59er angelehnt ist. Diese Menschen wollen oder können nicht 250.000 Dollar für ein Original ausgeben, wünschen sich aber die größtmögliche Annäherung, die man mit heutigen handwerklichen Mitteln erstellen kann. Dies bietet (laut seinen eigenen Aussagen) Florian Jäger mit seinem Umbau für einen Preis von 10 - 12.000 Schleifen an - und der geneigte Kunde kann sich sich seinen Traum erfüllen.

Der Wert ist sicher nicht direkt in Euros oder in der Höhe des derzeitigen Wiederverkaufswertes ermittelbar, aber das Produkt erfüllt einen Wunsch.

Und noch: hast Du Dich mal in englischsprachigen Foren umgesehen, für wieviel Geld gut gemachte Klones von 59ern gehandelt werden? Sogar Tandlers oder Gustavssons Werke werden gebraucht immer teurer. Da ist ein Markt. Also gibt es da offensichtlich Wünsche, die befriedigt werden wollen. Und Florian Jäger versucht im Rahmen seiner Möglichkeiten, Abhilfe zu leisten.

Was verstehst Du daran nicht?
 
Christof":7us0dwxy schrieb:
erniecaster":7us0dwxy schrieb:
Hallo Cryin´ Eagle,
hallo Florian,

hier wird vielfach sehr emotional sehr weit aneinander vorbei geredet, was in der Sache nicht weiter hilft.

Bangers (und meine) Frage - was ist der Sinn einer wertzerstörenden Umbauaktion, wenn Neubau billiger ist? - ist immer noch offen.

Darauf hätte ich weiterhin gerne eine Antwort. Schließlich sitzen wir ja gerade so schön virtuell zusammen, da kann man die Frage na nochmal stellen.

Gruß

erniecaster


Und noch: hast Du Dich mal in englischsprachigen Foren umgesehen, für wieviel Geld gut gemachte Klones von 59ern gehandelt werden? Sogar Tandlers oder Gustavssons Werke werden gebraucht immer teurer. Da ist ein Markt.

Genau DAS hab ich ganz am Anfag auch geschrieben. Blieb aber ungelesen. Die Gustavsons die auf TGP Angeboten wurden gingen um irres Geld schnell raus.
 
auge":1kejim4o schrieb:
Und noch: hast Du Dich mal in englischsprachigen Foren umgesehen, für wieviel Geld gut gemachte Klones von 59ern gehandelt werden? Sogar Tandlers oder Gustavssons Werke werden gebraucht immer teurer. Da ist ein Markt.

Genau DAS hab ich ganz am Anfag auch geschrieben. Blieb aber ungelesen. Die Gustavsons die auf TGP Angeboten wurden gingen um irres Geld schnell raus.

Ist das nicht ein Sammler-Markt?

Ich meine, ja, auch die Spieler suchen nach originalen Vintätsch Klampfen! Da sind die auch geil drauf, aber solange die eben keine Rock-Star Millionen auf der Kante haben, gucken die nach brauchbaren und günstigen Alternativen zur 60iger Strat und ´59 Paula. Das hier umstrittene Projekt ist ja jetzt mal gar nicht günstig und auch keine Gibbes! Da soll man sich nicht täuschen lassen. Die sind oft genau so fürchterlich! Nicht immer, aber auch oft! Jedenfalls ist ´ne olle Gibbes günstiger zu bekommen.

Aber, die Idee von Pipper und Jäger ist doch so oder so Augenwischerei!

Entweder das Dingen klingt wie 59er, dann hätte man für viel weniger gleich so bauen können ohne zu zerstören. Das Ergebnis wäre ja im Rahmen der Möglichkeiten annäherungsweise gleich!

Oder es geht um´s Decal! Das ist aber nach den "strengen" Auffasungen nicht mehr erfüllt, weil es eben keine Gibson mehr ist. Auch wenn die da die Seriennummer wieder einstanzen! :roll:

Fachlich hochwertig, aber dennoch verbasteltes Objekt! Da jagt halt einer wieder eine Sau durch´s Dorf und behauptet erhätte den heiligen Gral gefunde!

Wenn dat nur nicht so nerven würde! Das Problem ist nicht, dass sie es machen, sondern wie ernst sie sich dabei nehmen!

Aber mit ringt das gedanklich einfach nur noch ein "Fuck you!" ab. Sorry, aber das kann es einfach nicht mehr sein!

P:S. Wenn ich mal einen von euch auf ´ne Session treffe, und er erzählt mir was von seiner Vintätsch-Korrekten sowieso Brettpfanne und keine Ahnung was, dann wisst ihr jetzt , was ich denke! ;-)

Aber ich mag alte Gitarren! kein Scheiß- den Vibe, den die Ausstrahlen finde ich zuweilen auch gut, wenn sie denn schön aufbreitet sind und gespielt werden.
 
Marcello":1okqnmyv schrieb:
Ist das nicht ein Sammler-Markt?

Moment. Man kann sich bei Gustavsson, Tandler, Ruokangas oder anderen Gitarrenbauern diese Art von Gitarre neu und custom-made bestellen. Das ist ja nichts, was man nicht mehr kaufen kann.

Merkwürdig ist nur, dass es Leute gibt, die aktuell den doppelten Preis zahlen, um HEUTE an eine Gustavsson heranzukommen, die ansonsten erst in zwei, drei Jahren fertig wäre. Das erzeugt bei mir persönlich viel mehr Fragezeichen als das Jäger-Pimping. Aber es bleibt für mich dabei: jeder wie er mag....
 
Christof":1lxqctrw schrieb:
Marcello":1lxqctrw schrieb:
Ist das nicht ein Sammler-Markt?

Moment. Man kann sich bei Gustavsson, Tandler, Ruokangas oder anderen Gitarrenbauern diese Art von Gitarre neu und custom-made bestellen. Das ist ja nichts, was man nicht mehr kaufen kann.

Merkwürdig ist nur, dass es Leute gibt, die aktuell den doppelten Preis zahlen, um HEUTE an eine Gustavsson heranzukommen, die ansonsten erst in zwei, drei Jahren fertig wäre. Das erzeugt bei mir persönlich viel mehr Fragezeichen als das Jäger-Pimping. Aber es bleibt für mich dabei: jeder wie er mag....

Heh,

du kannst auch Märklin Eisenbahnen Sammeln - gibt´s auch noch! Noch!

Auge sammelt Music Man - gibt´s auch noch.

Ein anderer sammelt Möbelstücke kleiner Hersteller! ;-)

Wieso die teurer werden, obwohl es die noch gibt?...Pffffft! :shrug:

Oft sind es vermutlich ellenlange Wartelisten. Einer treibt eine Sau durchs Dorf, alle springen hinter her und der "Meister" ist die nächsten 10 Jahre damit eingedeckt, Gibbes-Kopien mit Wurzelholzdecke zu bauen.

Zwischenzeitlich erkennt der erste auf der Liste, welchen WErtsprung die Gitarren machen und verkauft an den, der erst in 10 Jahren sein Instrument bekommen würde. Der kauft, weil er "besitzen" will und auf eine ähnliche Preissteigerung hofft.

So ergeben sich doch Werte unter Sammlern!

Ein bisschen das Schneeball-System, oder?

Dumm ist nur, das alle dann das nachplappern, was der 1. Verkäufer erzählt hat, um den Wert seines Objektes zu steigern. Und das ist meist einfach dazu da , um den Mund wässrig zu machen, aber nichts was irgendwie eine Erkenntnis darstellen könnte.

Wie z.B. bedämfende Leimschichten und Anti-Schwingungskondom!

Ehrlich, stell dir mal vor ich spiele deine Tandler Gitarre und erzähl dir anschließend was davon, dass da aber eigentlich der falsche Halstab drin ist und der Leim die Schwingungen dämpft! Da wirste doch bekloppt! Vor allem, wenn du das beruflich machen musst, wie z.B Walter oder Jab! Die reagieren da nicht ohne Grund leicht gereizt!
 
Moin!

Das ist eben die Krux mit den Fachmagazinen. Die Leute lesen und hören viel von da und dort und können das nicht einordnen.

Wenn man nichts zu seinen Gitarren sagt, ist eh alles super. Klingt gut, lässt sich gut bespielen. Dann die Frage nach dem Lack. Wenn man dann sagt, da wäre ein DD-Lack drauf kommt sicher: Jaa, mit Nitro klänge die noch besser!
Woher meint der Kunde das zu wissen?
Oder der Konzertgitarrist, der mit dem Hals und Griffbrett super zurechtkommt, bis er erfährt, dass das Griffbrett leicht gewölbt ist. Ach, nee, das geht nicht, das ist ja nicht klassisch korrekt...

Und als Verkäufer muß man das Zeugs lesen, damit einen der Kunde nicht kalt erwischt mit dem Blödsinn. Da muß man schon kontern können. Sonst ist man ja kein Fachmann, weil man das Fachmagazin nicht gelesen hat.

Es ist wie Rübe schrieb: Man kriegt einen Überblick über die Strömungen.

Ach ja...

...

Beste Grüße!
Jab
 
Marcello":3pspp3jv schrieb:
Ehrlich, stell dir mal vor ich spiele deine Tandler Gitarre und erzähl dir anschließend was davon, dass da aber eigentlich der falsche Halstab drin ist und der Leim die Schwingungen dämpft! Da wirste doch bekloppt! Vor allem, wenn du das beruflich machen musst, wie z.B Walter oder Jab! Die reagieren da nicht ohne Grund leicht gereizt!

Genau, und da haben wir eine weitere Facette der These, daß das unverantwortlich ist, wie G&B mit diesen Themen umgeht. Verantwortlich wäre, die durchaus breite Landschaft der qualitativ guten custom-Gitarrenbauer in Deutschland breit zu präsentieren und dabei auf die handwerklichen Fähigkeiten und von mir aus auch auf die Philosophien dieser "Craftsmen" (klingt irgendwie besser als "Handwerker", oder?;-) einzugehen. Statt dessen wird insbesondere über Udo Pipper einer Ideologie der Edel-Vintage-Bauteile das Wort geredet, die eben nicht berücksichtigt, daß viele Wege nach Rom führen, daß ne toll klingende Gitarre so oder so gemacht sein kann. Sondern es wird monopolisiert: nur Vintage zählt (was sagt G&B eigentlich zu so was ekelhaft neumodischem wie der Lisette??), jeden Monat ein neu entdecktes tonbildendes Banalbauteil und das Ganze garniert mit "Wer das nicht hört, hat keine Ahnung."
Was zur Folge hat, daß Leute wie Walter Kraushaar und andere eben als die Gitarrenbauer dastehen, die, naja, die bauen halt auch so'n bißchen an Gitarren rum...

Mich stört diese Art der Berichterstattung viel mehr als die Experimente von Herrn Jäger (wobei auch ich das dekadent finde). So ein Pseudojournalismus passt ins Ferrari-Kundenmagazin, aber nicht in eine Fachzeitschrift, die als unabhängig und kompetent ernst genommen werden möchte.
 
Marcello":3ml5fh6b schrieb:
Ist das nicht ein Sammler-Markt?
Entweder das Dingen klingt wie 59er, dann hätte man für viel weniger gleich so bauen können ohne zu zerstören.
Wer weiß denn, wie eine'59er klingt? Wohl der, der eine sein eigen nennt und sie spielen kann. Das sind nicht viele.
Und klingen alle '59er Paulas gleich, oder grenzen sie sich klanglich von allem post-1960er Gegibse ab?
Ich besitze viele Bücher über Gibson Gtarren, alleine 8 (acht verschiedene!) über die Les Paul, und die Herren, die bez. der 58-60er zu Worte kommen, erklären allesamt zumindest, daß sie unterschiedlich klingen, sofern Vergleichsmöglichkeiten vorhanden waren/sind.
Vielleicht klingt ja eine 70er. 80er oder meine 2003er besser oder eben authentisch 59-like.
Der Udo Pipper hat ja auch mal diesen Test gemacht, bei dem er einer "echten" verschiedene PAF-Repliken eingepflanzt hat - das Experiment machte für mich Sinn, vorausgesetzt, die Basismaterie wäre bei allen gleich. Den Testsieger in meine Standard einzubauen war für mich eine Entscheidung des persönlichen Höreindrucks (war gar nicht so einfach und ich hatte Entscheidungshilfe von weiteren Ohren). Es kamen für mich zwei der Kandidaten in Frage, den einen habe ich quasi zum Nulltarif bekommen, das entschied dann endgültig.
Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, aber ob das authentisch ist. Und ob nicht vielleicht die neue Hamer mit den SD '59s...oder...
Jetzt drifte ich vielleicht zu sehr ab...

Gruß, Thomas
 
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