Piero the Guitarero":2riu3j7s schrieb:
Heutzutage sind viele Gitarristen zu Weinkennern verkommen, die das
Glas gen die Sonne halten um zu sehen ob das Bouquet auch mundet.
Das ist ja auch so eine Sache, ich habe es ja so mit den "Weinkennern". ;-)
Es ist ja schön und gut, dass man sich eine 6500 Euro Gitarre nur zum
"an-die-Wand-hängen" bauen lässt, aber jeder untalentierte Hansel der
genug Geld für ein- oder mehrere teuere Potraits an der Wand, einige
teuere Weine im eigenen Weinkeller oder eben auch die teuere Gitarre
an der Wand/in der Vitrine/im Koffer hat, mutiert aufeinmal so ohne
weiteres zum Kunstkenner, Weinkenner oder Gitarren-Voodoo-Priester.
(Alternativ zum Gitarren-Voodoo gibt es dann noch die HIFI-Fraktion)
Ich war auf so einigen Vernissagen geladen, die Großeltern eines engen
Freundes haben ein Weingut, sprich es gab einige *hust* "Weinproben"
und Mr. Manager aus meinem Bekanntenkreis, weiß nun aufeinmal wie
man eine richtige Violine oder eine Gitarre zu bauen und zu welcher
Wintersonnenwende vor 100 Jahren das Holz mit einer güldenen Axt
gefälligst gefällt sein musste.
Paar A-Gitarren hatte er sogar. waren Fernost Produkte, lagen bei ihm
jahrelang auf dem Speicher und im Keller und werden dort auch noch
einige Zeit liegen bleiben, weil die Kids keinen Bock (keine Zeit jaja)
auf Musik machen haben.
Ganz ehrlich. Was man sich da manchmal von gelangweilten Hausfrauen
und deren überbezahlten Männern reindrücken muss, entbehrt jeder Grund-
lage und auch jedes gesunden Menschenverstandes. Und solche Gitarre&Bass
Beiträge sind auch nur deren Nahrung. Unabhängig davon, wieviel dran sein mag.
Piero the Guitarero":2riu3j7s schrieb:
Ich erinnere mich an einer Serie über Studiogitarristen, wo Peter Weihe äußerte
Peter Weihe":2riu3j7s schrieb:
Im Rahmen meiner Dozententätigkeit an der Hochschule Hamburg muss ich leider sagen das wir letztes Jahr nur einen
Keyboarder aufnehmen konnten - Gitarristen immerhin 8 - Heavy Metal ist halt immer noch Handgemachte Musik und
die Leute müssen immer noch üben. Bei Pianisten können wir allmählich einen Trend zur "Verdummung" feststellen.
Interessant.
Cryin' Eagle":2riu3j7s schrieb:
Richtig schlimm finde ich allerdings, dass sich an dieser Diskussion auch noch weitere Gitarrenbauer beteiligen. Ich kann solche Diskussionen in einem Forum für Consumer nachvollziehen aber was soll ich von den Kraushaar Kommentaren halten, der von der G&B selbst als "Querdenker" beschrieben wird und Selbiges bei einem Kollegen kritisiert?
Aber recht hat er. Die elastischen Leimverbindungen ? Der kristallin aushärtender
Knochenleim ? Das klingt ein wenig subjektiv .. Es ist die historisch korrekte Leim-
verbindung, aber PVAC- oder z.B. Pu-Leime werden auch im Holzhausbau verwendet.
Da ist nichts elastisch. Bevor dort eine gut gemachte Leimverbindung nachgibt, gibt
das Holz nach. Sobald wir die Gitarre mal an einem heißen Sommertag im Auto liegen
lassen, würde ich der "Aushärtung" des Knochenleims aber auch nicht mehr so über
den Weg trauen. Klar.. sowas lässt sich verhindern, aber das hat alles irgendwo
auch zwei Seiten.
Cryin' Eagle":2riu3j7s schrieb:
Mit dieser Gitarre, seinen Tunings und seinem Lack ist es ihm gelungen innerhalb kürzester Zeit bei der Zielgruppe zu den Top-Adressen zu gehören. Andere Kollegen brauchen dafür länger oder schaffen es nie. Über Neider würde ich mich nicht wundern. Neid möchte ich niemandem unterstellen aber es hat für mich einen faden Beigeschmack, wenn Kollegen in so eine Diskussion einsteigen und den Daumen auf "den Neuen" halten.
Es ist, ohne seine Propeller hier irgendwie in ein schlechtes Licht
rücken zu wollen, sicher auch die Frage, welche Zielgruppe/Klientel
man überhaupt ansprechen will..
Jetzt mache ich, solange es noch geht, lieber weiter Musik, baue nur
hobbymäßig und ganz ohne kommerziellen Hintergrund an meiner
ollen Gitarre weiter und kaufe mir auch keine Gitarre & Bass.
Sonst lese ich demnächst wieder was von Platinenbauweise, Handverdrahtung
und dem Versuch eines Platinbeohrten Mannes, mit viel Budget irgendwelchen ollen
Sounds hinterherzueifern für die damals nichtmal ein drittel ausgegeben wurde.
Hoch leben die Zahnärzte, die dieses Geld aufbringen aber keine Zeit finden um
überhaupt auf dem Instrument zu üben (ich schreibe bewusst nicht "spielen").
Ich weiß es ist übertrieben. Nichts für ungut, angreifen will ich damit keinen. ;-)