Reizthema-Gitarre-Lautstärke

Das verteufeln der 100 Watt Boliden ist aber auch nicht das Wahre.
Ich spiele einen 100 Watt Diezel Einstein, allerdings bei Gott nicht voll ausgefahren über eine 1x12er Box.
Da bei Diezelamps der Sound in der Vorstufe entsteht hab ich keinerlei Probleme den Master auch mal auf 9 Uhr-Stellung zu betreiben.
Natürlich ist es geiler, wenn er lauter ist. Muss es aber nicht.
Generell ziehe ich es vor meine Mitmusiker zu hören, also muss ich mich anpassen.
 
gitarrenruebe schrieb:
Wenn ich als Band eine Kneipe regelmäßig voll mache, babbelt mir kein Wirt rein, denn Erfolg hat recht.
Wenn ich aber nur 20 Leut ziehe, wird es auch auf Bedroom-Level kein Erfolg.

:!:

Viele Grüße,
woody



Semi-Profi, nach Rolf.
 
Pfaelzer schrieb:
DocBrown schrieb:
.... noch dem Zweck dient, Musik besser, schöner, dynamischer, künstlerisch wertvoller (was auch immer) darzubieten
Darf ich mal ganz blöde fragen, welchen Veranstalter das heutzutage interessiert, ob die Musik schöner, dynamischer, künstlerisch wertvoller ist? Und (noch blöder gefragt) nimmt das der Konsument überhaupt wahr?



p

Nun, das ist doch das Argument, welches immer vorgetragen wird, eben dass es besser klingt. War hier jetzt oft genug zu lesen und wird ja nun auch vor Ort entsprechend postuliert. Natürlich nicht vom Veranstalter, zumindest nicht in erster Linie, sondern vom Techniker.

Der Konsument hört ALLES! Er hört aber nicht differenziert und kann Symptome und Ursachen nicht unterscheiden. Lieschen Müller hört nicht warum und weswegen etwas schiefläuft, aber sie hört DASS etwas schief läuft.

In der Veranstaltungsbranche läuft schon seit Jahren Einiges schief. Das weiß jeder und es ist an allen Ecken und Enden zu sehen.
Das Thema "Lautstärke" ist für mich da aber nur ein winzig kleiner Teil einer weitaus größeren und komplexeren Gesamtproblematik.

Mal nochwas zum Thema "Profi":

Es ist zig Jahre her (15,16,17 keine Ahnung), da konnte ich beim Bundesrockfestival (ich glaube zumindest dass es da war) eine Band mit einem jungen Gitarristen Namens Thomas Blug hören. Er hatte damals seine Strat einen schönen alten Marshall (Plexi glaube ich) und diverse Treter dabei.
Sein Gig fand in einer Halle satt, in der locker 800-1000 Mann Platz fanden.
Bereits beim Soundcheck konnte man beobachten, wie der Techniker ständig etwas an Thomas´Sound zu meckern hatte und ihn ständig aufforderte leiser zu machen. Man konnte die Spannung nach einer gewissen Zeit in der Luft förmlich spüren.
Ich kenne Thomas nicht persönlich, ich hatte nur 1-2 Mal via e-mail mit ihm Kontakt und habe ihn hier und da mal spielen gehört. Auf mich macht er einen sehr ausgeglichenen und freundlichen Eindruck. Das scheint mir niemand zu sein, der leicht in Rage zu bringen ist und ist darüber hinaus eine Person, der ich in allen Belangen das Attribut "Profi" ausstellen würde.
Leute, die ihn persönlich kennen, bestätigen mir dieses Bild. Vielleicht kann Mag auch mal was dazu sagen... ;-)

Aber selbst dieser freundlich und ausgeglichene Mensch hat schließlich irgendwann mehr keinen Bock auf diese Metzchen gahbt und seinen Amp einfach so eingestellt wie ER das wollte. Klang bombig und war keinesfalls zu laut...
 
Allgemeinplätze her oder hin, was ich an dieser Diskussion so interessant finde ist, dass die gleiche Thematik auch schon vor 30 Jahren genau so diskutiert wurde.

Schon Anfang der 80er war ein "ewiger Kampf" zwischen Tontechnikern und Gitarristen im Gange.

Der Gesamtpegel war vielleicht höher als heutzutage aber auch damals waren einige Gitarristen nach Ansicht einiger Tontechniker nicht in der Lage oder bereit einen dem Gesamtpegel angemessenen Sound anzubieten.
 
Pfaelzer schrieb:
DocBrown schrieb:
Nein, wieso? Muss ich das?
Musst du nicht.
Danke für die Antwort.
p

... es gab da mal ein deutsches Sprichwort mit Tellerrand und so :)


zum Thema: gesagt wurde imho so ziemlich alles

Je professioneller man Musik macht und je abhängiger man davon auch finanziell ist, je mehr wird man im Sinne des Veranstalters benehmen. Sowohl ausserhalb als auch auf der Bühne. Das nenne ich dann professionelles Auftreten, woraus sich der Begriff Profi ableitet.

Egal ob Amateur oder Profi finde ich es beschämend wie hier über unterschiedliche Musiker und Helfer geredet wird - wer vom Mischen keine Ahnung hat, aber mit aufgerissenem Marshall Stack im Arsch von den Bühnen dieses Landes föhnt, sollte sich mal gepflegt raushalten und selbst probieren, aus einem Haufen solcher Dilettanten ein hörbares Ergebnis zu erzeugen.

Ich würd´ ja jetzt fast noch ein Kurt Beck Zitat hinterherschieben, aber "Musst du nicht" trifft es auch gut ...
 
Pfaelzer schrieb:
Und noch was: Ab etwa 102 dB(A) ist differenziertes Hören gar nicht mehr physiologisch möglich...p

Ja, und noch was: Bei 102 dB(A) bewegen wir uns schon im Tatbestand der Körperverletzung. Das ist der Punkt, wo ich als Gast den Laden verlasse und als Musiker ernsthaft überlege, den Gig abzubrechen.
 
Unser Probenraum ist recht klein, da steh ich nen Meter vor meiner 4x12er..den 100Watt- Mesaboliden habe ich aber nur auf ca 9-10 Uhr aufgedreht...und es klingt trotzdem wie sau!
Bei nem Gig steht die Box immer ganz woanders, meisten an der Seite, beschallt nicht mich( bzw. das Publikum) sondern die Bühne...ich bekomme meinen Sound vom Monitor. Bin da also völlig abhängig vom Mischer. Aber soll ich euch was sagen: DER ist nunmal für den Ton draußen, für die Leute verantwortlich, das kann ich doch von da oben garnicht beurteilen. Also. muss ich ihm wohl vertrauen.
Nach dem Gig hör ich mal, dass es super war, mal, dass die Gitarre zu leise (!!!) war mal war sie a bisserl zu laut. Im Großen und Ganzen scheint es aber so zu funktionieren. Und es ist für mcih sehr stressfrei. AU?ER. Die Monitoranlage ist sch***e...dann schaue ich spontan, ob ich mich "etwas" lauter machen, das merkt man aber meistens schon beim Soundcheck.
Es ist schon interessant, wie oft ich ungläubige Blicke vom Tonmann geerntet habe wenn er mich bat, den Amp etwas leiser zu drehen und ich das einfach mal gemacht habe...
Den Gig habe ich in der Regel trotzdem genossen...auch wenn ich mich gerne manchmal ein bißchen "dicker" gehabt hätte...

Die wirklich leidtragenden sind doch nicht wir gitarristen mit dem "Lautstärkeregler" sondern wie oft schon gesagt die Drummer. Unser Drummer spielt mit Klick- und in kleinen Clubs kommt schon beim Soundcheck die Anweisung: "Pass auf die Snare und Becken auf, nicht so laut"...leider nimmt ihm das dann häufig die ganze Spielfreude!
 
Hey Pfälzer,

ich habe den Sinn und Zweck deiner (fast schon rethorischen) Frage schon verstanden.

Aber es ist nicht zielführend einen Musiker zu fragen, ob er selber auch mischen kann und glaub mir, ich verstehe euch Tonleute durchaus.

Aber wir reden hier etwas aneinader vorbei:
Ich selber gehöre zu den Gitarristen, die es eher klassisch mögen, heißt also Röhrenamp, Treter, Kabel. Ich bin auch, weiß Gott, kein Gitarrist, dem man das Attribut "leise" ausstellen kann. Allerdings bin ich definitv in der Lage, mich den lokalen Gegebenheiten anzupassen und ich spiele Alles andere als zu laut.
Und, Du wirst es mir nicht glauben, auch ich halte den Ansatz, nicht Alles bis zum Stehkragen aufzudrehen für sinnvoll und auch ich bin kein Freund der puristischen Endstufenzerre, sondern erzeuge meine Zerre lieber mit der Vorstufe oder Tretern. Man kann als von mir nicht wirklich behaupten, dass ich sinnlos laut spiele.

Die Bewegung die entstanden ist, halte ich für sinnvoll und richtig, allerdings (und so ist das mit Bewegungen ja häufig), hat sie mittlerweile einfach einen Punkt erreicht wo sie, zumindest nach meinem Dafürhalten, den Graben zwischen FOH Mann/Techniker und Musiker wieder vertieft.
Und ich glaube einfach, dass das nicht gut sein kann. Das ist meine tiefe Überzeugung und wenn man mit offenen Augen und Ohren durch die Welt geht sieht man das auch. Wenn der Gitarrist auf Biegen und Brechen dazu genötigt wird, etwas zu machen, mit dem er so einfach ad hoc nicht klar kommt (und nein ich meine jetzt nicht den Metaller mit seinem 100 Watt Stack) und das auch noch in einer akuten Situation, sprich einem Gig, ist es doch irgendwie logisch dass das nicht funktionieren KANN!
Wie sollte es auch?
Schau mal, die Musikerwelt hat doch, zumindest in den meisten Fällen, dazugelernt.
Es gibt kleinere Amps, kleienere kompakte Boxen, Amps, die gut zerren, ohne dass die Endstufe ausgereizt werden muss uvm. Der Bühnesound bei den meisten Bands ist doch schon leiser geworden. Das muss man doch mal irgendwann auch zur Kenntnis nehmen und honorieren.
Aber statdessen wird immer "mehr" gefordert.
Und in den wenigsten Fällen sind da wirkliche Sachzwänge der Ausschlag für.
Sondern es geht um Grundsatzfragen, Rechthaberei und ja fast schon um so etwas wie "Macht".

Die momentan anherrschend Krise in Deutschland, was den kleineren Livebetrieb angeht, hat nach meiner Meinung und auch meiner Erfahrung so gut wie gar nichts mit dem Thema Lautstärke zu tun. Das wird immer nur als zusätzliches Argument aus dem Hut gezogen.
Da sind so unheimlich viele Baustellen, die abgearbeitet werden müssen und da sind wir dann schon wieder fast im politischen Bereich...
 
heiko7471 schrieb:
Egal ob Amateur oder Profi finde ich es beschämend wie hier über unterschiedliche Musiker und Helfer geredet wird - wer vom Mischen keine Ahnung hat, aber mit aufgerissenem Marshall Stack im Arsch von den Bühnen dieses Landes föhnt, sollte sich mal gepflegt raushalten und selbst probieren, aus einem Haufen solcher Dilettanten ein hörbares Ergebnis zu erzeugen.

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Nur mal eine Frage:

Meinst Du mich jetzt persönlich damit?
 
Pfaelzer schrieb:
DocBrown schrieb:
.... noch dem Zweck dient, Musik besser, schöner, dynamischer, künstlerisch wertvoller (was auch immer) darzubieten

Darf ich mal ganz blöde fragen, welchen Veranstalter das heutzutage interessiert, ob die Musik schöner, dynamischer, künstlerisch wertvoller ist?

Ähhhh... mich! Ich kenn auch noch ein gutes Dutzend anderer!

Zum Thema Lautstärke: Wer es nicht gebacken bekommt mit seinem Amp und der Gitarre "umweltfreundlich*" auf der Bühne zu agieren, gehört da einfach nicht hin. Erst recht nicht, wenn man dafür noch Geld möchte.

*Umweltfreundlich definiere ich jetzt mal dynamisch. Im Grunde, wie es Gitarrenrübe schon getan hat. Das kann heissen, das bei einer Hochzeit/Firmen-Event zum Essen ganz leise und sanft gespielt wird, zum Tanz auch mal was abgehen kann und auf der
Hauptbühne von Wacken oder Kotz-am-Ring hoffentlich eine gute Versicherung abgeschlossen wurde.
 
Tach, wann hört eigentlich dieses dämliche 100w Gedengel auf?

Die Amps sind doch nicht das eigenliche Problem. Das Problem sind die hohen Wirkungsgrade der Lautsprecher. Ich weiss nicht warum es die Industrie nicht hinbekommt, vernünftig klingende, punchende Chassis auf den Markt zu bringen, deren Wirkungsgrad deutlich unter 10db liegt. Statt dessen liegen quasi ALLE Speaker bei 100db oder sogar bei 103db. Die einzigen mir bekannten Speaker die man in die Nähe von 90db bringen kann sind diese Reignmaker-Teile von Eminence.

Davon abgesen brauchts für eine gelungene/glaubwürdige Darbietung eine gewisse Lautstärke. Ich hab mal einer Show einer Semi-Profi Bon Jovi Coverband mit Möchtegern-Sambora in Lederkutte und Cowboy-Hut beigewohnt, die Ihren Bühnensound auf Zimmerlautstärke über Pods und edrums gemacht haben. Auf die PA wurde dann ein kinderzimmergerechtes totkomprimiertes Pfürzchen gelegt. Das war bei einer Firmenfeier im Hauptgebäude. Offensichtlich hatte der Vorstand Bedenken, das es ihm die Schaumkrone vom Bierchen fegt. Egal, ich hab noch nie so eine dämlich ungaubwürdig pantomimisch anmutende Bühnenshow gesehen wie das. Die Jungs haben dann auch wegen Zuschauermangels nach dem ersten Set eingepackt. Im Nachbargebäude hat die lokale Rock-Coverband mit aufgerissenem Soldano und Knüppeldrummer die Massen mit H-Blocks und RATM zum Kochen gebracht.

Selbst die Probe unseres örtlichen Blasorchesters kann ich noch gut in 100m Entfernung bei uns auffer Terasse mitgeniessen. Wie pusten die Jungs und Mädels eigentlich leiser?

Danke fürs Lesen
 
hans schrieb:
Davon abgesen brauchts für eine gelungene/glaubwürdige Darbietung eine gewisse Lautstärke. Ich hab mal einer Show einer Semi-Profi Bon Jovi Coverband mit Möchtegern-Sambora in Lederkutte und Cowboy-Hut beigewohnt, die Ihren Bühnensound auf Zimmerlautstärke über Pods und edrums gemacht haben. Auf die PA wurde dann ein kinderzimmergerechtes totkomprimiertes Pfürzchen gelegt. Das war bei einer Firmenfeier im Hauptgebäude. Offensichtlich hatte der Vorstand Bedenken, das es ihm die Schaumkrone vom Bierchen fegt. Egal, ich hab noch nie so eine dämlich ungaubwürdig pantomimisch anmutende Bühnenshow gesehen wie das. Die Jungs haben dann auch wegen Zuschauermangels nach dem ersten Set eingepackt. Im Nachbargebäude hat die lokale Rock-Coverband mit aufgerissenem Soldano und Knüppeldrummer die Massen mit H-Blocks und RATM zum Kochen gebracht.


Das ist der eigentliche Punkt:

Falsche Vorstellungen, falsche Band am falschen Ort zur falschen Zeit!


Dann ist der am Ende alles Scheiße...


Richtige Band am richtigen Ort zu richtigen Zeit!

Alles Gut

Man kann das durch entsprechende Kommunikation rausbekommen! Ich habe aber auch schon total oft ein Fiasko erlebt!
 
hans schrieb:
Davon abgesen brauchts für eine gelungene/glaubwürdige Darbietung eine gewisse Lautstärke.

Selbst die Probe unseres örtlichen Blasorchesters kann ich noch gut in 100m Entfernung bei uns auffer Terasse mitgeniessen. Wie pusten die Jungs und Mädels eigentlich leiser?

Eieiei....
jetzt wirds kritisch... :lol:

Nun WIRD dieser Faden seeeeeeehr lange. Dessen bin ich mir sicher...

:shock:

@ Rolf:
Du bist ja selber Musiker, Gitarrist. Du hörst natürlich in einer ganz anderen Art und Weise auf die Qualitäten einer Band.
Es gibt durchaus Veranstalter, die das nicht können...

Oh jaaaa... ;-)

Aber: Die Veranstalter, die gleichzeitig auch Musiker sind, sind mir eigentlich die liebsten, da ist schon oft ein Unterschied auszumachen...
 
Marcello schrieb:
Falsche Vorstellungen, falsche Band am falschen Ort zur falschen Zeit!

Ich habe das Thema hier lange beobachtet und Meinungen abgewartet. Dieses Lautstärkethema ist hier bei uns in den Clubs auch sehr aktuell. Gerade gestern war ich mal wieder in einem Club wo laute Bands ein Tabu sind. ACDC Cover mit Naturdrum geht also schon mal gar nicht. Wir haben dort auch schon gespielt und hatten auch das Problem öfters mal zu laut zu sein. Ein dB Messgerät ist dort fest installiert und warnt. Das 'Problem' liegt oft an der Lautstärkevorgabe des Naturdrums. Selbst das Spiel mit Hotrods war noch zu laut für den Veranstalter. Lösung wäre hier wohl wieder mal ein DDrum. Aber ne klassische Jump-Blues Band mit DDrum? Ein NoGo nicht nur optisch. Ich arbeite aber trotzdem gerade dran, da eh ein Wechsel in meinen Bands bevorsteht.

Im Gegenzug habe ich aber schon ne Band gehört mit DDrum die ACDC und ZZ Top Songs gecovert haben und dabei gegrooved haben wie Sau ohne das einem die Ohren geblutet haben. Ein sehr angenehmes Erlebnis. Es geht, aber es ist schwer, man muss es können und vor allem auch wollen!

Beispiel: Jürgen Rath spielt mit all seinen Bands nur noch mit DDrum. Spielerisch hochwertig, top Sound in einer sehr angenehmen Lautstärke. Er wird hier gebucht wie kaum eine andere Band, vor allem aber deswegen.

Laut ist Out!
 
Magman schrieb:
Ich stelle mir gerade meine Santana Tributeband mit DDrum, E-Congas und Trigger-Timbales vor. :zugabe: Und ich über ein Kofferradio...

Nee, in dem Club spiele ich dann doch lieber nicht.
 
Ich bin rein hobbymäßig gelegentlich sowohl als "Musiker" als auch als "Tontechniker" als auch als "Veranstalter" unterwegs. Es geht dabei um Veranstaltungen von 20 - 500 Zuschauern. Die Klammern habe ich geschrieben, da ich keine dieser Tätigkeiten wirklich professionell gelernt habe.

Es interessiert mich immer, ob die Musik gut ist und der Sound gut ist. Wie gesagt, ich will ja kein Geld verdienen (wenn ich das wollte, würde ich stattdessen bezahlte Überstunden machen).

Die Lautstärke muss einfach stimmen, d.h. zur Location, zum Anlass, zum Musikstil, zur Nachbarschaftssituation (Lärmbelästigung), zum Publikum, zur Stimmung im Saal, zum Alkoholpegel der Zuhörer. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt.

Meine Grundregel ist: das Drumset wird nur abgenommen, wenn deutlich mehr als 100 Zuschauer zu erwarten sind oder wenn der Sound es erfordert (bei gleicher Lautstärke wie ohne PA). Alle anderen sind so laut, dass es zum Drumset passt, nicht mehr und nicht weniger.

Übrigens: ich bin einer der Wenigen, denen man immer sagt, das der Gitarrenamp lauter soll. Spiele ich Bass, ist es umgekeht.
 
Pfaelzer schrieb:
hast du schon mal eine Band gemischt?
Also nicht die eigene, sondern eine fremde Kapelle, für die du die ganze Tontechnik inkl. Aufbau, Einpegeln und -einmessen, Monitoring, FOH-Mix usw. gemacht hast.
Nicht provokant gemeint, würde es nur gerne wissen, um die ein oder andere Aussage von dir einsortieren zu können.
Andersrum mal interessiert gefragt:
Kannst Du wirklich trennen, wenn Du als Gitarrist oder als TonI unterwegs bist?
Versuchst Du nicht ab und an, als Gitarrist dem TonI reinzureden?
Oder als Gitarrist dem TonI?
Mal ganz ganz ehrlich ...
 
Ich sehe die ganze Problematik aus zwei Perspektiven, einmal als Veranstalter, einmal als Live Musiker und Gitarrist/Sänger mit ca. 25 bis 30 Gigs pro Jahr.

- Als Veranstalter weisen wir alle Bands in Vorfeld auf die örtlichen Gegebenheiten und das Lautstärkeproblem hin. Somit stünde es den Bands frei bei uns eben nicht anzutreten. Ist in Ordnung, aber kindisch ist es, wenn doch manche Kapelle vor Ort uns dann beschimpft und ihr Ego austobt. Übrigens kommen unsere internationalen professionellen Gäste mit unseren Gegebenheiten super klar.
- Als Bandmitglied machen meine Ohren ab einem bestimmten Lautstärkepegel einfach zu. Dann geht die Freude völlig verloren. Allerding gibt es schon einige Situationen, für welche wir einfach zu laut sind. Die Lösung: Wir weichen auf das "unplugged" Set aus, welches aber auch nicht völlig unplugged ist. Total anderes Soundbild, jedoch auch klasse und macht ebenfalls tierisch Spass. Nicht die Lautstärke sondern die Kommunikation der Frontleute mit dem Publikum ist erfahrungsgemäß der Erfolgsfaktor.
- Als Gitarrist und Sänger weiß ich heute die für mich eigene Lautstärke (Amp und Monitore) sehr genau einzuschätzen. Klappt meistens sehr gut und führt fast immer zu positiver Resonanz auch des mixenden Personals (hatte früher mal elbst ´nen PA Verleih und kenne auch diese Seite). Aber ich weiß auch: Beim Einzel-Soundcheck der Gitarre gehe ich deutlich unter den späteren Level, da selbst die professionellsten Mitmusiker und Mischer es seltenst hinbekommen, das Ergebnis im Gesamtmix beurteilen zu können. Noch ist mir keiner auf die Schliche gekommen und häufig höre ich dennoch: Die Gitarre hätte duchaus noch ein wenig lauter sein dürfen. Ich verlass mich auf meine Wahrnehmung des Bühnensounds.
- Keine Chance habe ich als Gitarrist, wenn der Bass wie eine Wand den Bühnensound prägt. Besonders dann, wenn der Bassist sich seinen Sound zwischen den Knien durchbläst. Dann tausch ich mit dem Bassist den Bühnenplatz, er wird von selbst vernünftig, platziert sein Equipment neu, dünnt die tiefem Mitten aus und plötzlich singt auch auch wieder die Gitarre wie gewünscht und der Gesang ist wieder da.
Gruß, frhay8
 
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