Schöner Beitrag Ernie...
Vielleicht noch mein Senf zum "amtlichen Stratsound".
Ich hatte inzwischen sehr viele Strats.
Ganz billige (Collins aus Neugierde für 99€), Selbsgebasteltes, Richwood noch vor der TEaser Serie (erstaunlich gut für unter 250€), aus dem Mid-Preissegment Rockinger und Diego,
Fender aus den 90ern, 80ern und 60ern aus USA oder Japan und auch Classics aus Mexico und die Thorndal.
Viele waren gut, einige wirklich schlecht (ja - wirklich die Collins weit auf dem letzten Platz, auch wenn sicher wieder einer kommen wird und sagt das ein Profi auch damit ganz toll klingen würde - nach einigen Gigs mit dem Ding würde ich diese Gitarre ernsthaft allerhöchstens für Hendrix Feuershows empfehlen wollen) und nur ganz wenige richtig gut.
Und das richtig gut rückt genau Ernie´s "ICH" Botschaft in den Mittelpunkt.
Meine 69er Fender war für mich damals richtig gut - eine Strat aus dem Soundsegment "weich, warm und singend"
Das mochte ich irgendwann mal unbedingt so haben, aber mit der Zeit (und dem Verzicht auf HiGain) war sie mir zu wenig spritzig und zu undynamisch.
Soll heißen - was gestern mein "amtlicher" Stratsound war, gefiel mir heute plötzlich nicht mehr so recht.
So sammelt ein Kumpel 50er Strats. Ausschließlich solange es reine Maple Necks gab und davon so ziemlich alles was ihm in die Hände fällt.
Er hat das Geld, er steht drauf und Lonesome Cowboy Plingeling ist seine Vorstellung von "amtlich"
Mir könnte man die Sammlung schenken - ich würde promt weiterverkaufen.
Ich mag diesen Sound im Original (also nichts getauscht - auch PU´s nicht) nicht, zu dünn, zu spitz zu beissend (jaaa - bewusst etwas zu allgemein gehalten) und 7,25er Griffbretter mag ich schon mal gar überhaupt nicht leiden.
Wobei auch da gerade noch eine seiner 57er einen Spagat darstellt mit der ich ob des Sounds klarkommen könnte. Aber so generell ist seine Sammlung für mich uninteressantes Holz.
Meine Thorndal stellt für mich gerade den Strathimmel dar - so sehr das ich alles andere an Strats verkauft habe - dynamisch, spritzig, aber immer noch weich genug für meine Vorstellung von Strat.
Und leicht gebraucht war sie zudem auch noch irrsinnig günstig.
Mein Sammlerkumpel hasst sie - optisch, weil Palisandergriffbrett und akustisch, weil sie ihm nicht genug twangt und ihm ist das Griffbrett zu platt.
So unterschiedlich der Musikus, so unterschiedlich ist eben auch die Wahrnehmung und der Anspruch.
Eine "muss man so machen und unbedingt dies pder jenes kaufen" nützt nichts.
Was taugt meine Thorndal die an meinem Super genau so klingt wie ich das will, einem anderen der eher den Walter Trout Sound als "amtlich" abgespeichert hat ?
Also schließt sich der Kreis immer wieder bei Ernie´s "ICH".
Mein Amp, Mein Spiel, Mein Traumsound, Mein Anspruch an Bespielbarkeit und Optik...
Tatsächlich ist es da völlig unerheblich was Hinz oder Kunz aus der Weiten Welt des WWW davon halten.
Grüße
MIKE
PS: Am Ende des Tages aber alles kein Grund sich hier vor die virtuellen Knie zu treten.