Amtlicher StratSound

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lowpricer":37q3seyh schrieb:
Mag sein, dass es oberflächlich klingt, aber ich finde Aussehen spiele beim Gitarrenkauf auch ne Rolle!...
lg Lowpricer

hallo Lowpricer,

auch diese Diskussion gab es schon, guckst du:

http://www.guitarworld.de/forum/wie-wic ... tarre.html

allerdings stark komprimiert auf nur 5 Seiten, wäre sicher ausbaufähig, wenn sich bloß die richtigen melden würden! ;-)

gausö, franz

*edit sagt: nö, sind eh alle vertreten :lol:
 
Also, normalerweise nimmt man doch keine Gitarre in die Hand, die einem überhaupt nicht gefällt, oder?
Außerdem hat das Aussehen Einfluss auf das Unterbewusstsein, weshalb es eigentlich fast unmöglich ist, das Aussehen der Gitarre nicht zu berücksichtigen.
Dies ist allerdings nur das was ich denke, ob es allerdings der Wahrheit entspricht weiß ich nicht
 
Pfaelzer":rxcf8w7d schrieb:
lowpricer":rxcf8w7d schrieb:
Mag sein, dass es oberflächlich klingt, aber ich finde Aussehen spiele beim Gitarrenkauf auch ne Rolle! (Nicht als primärer Faktor, eventuell sollte man da auch ne gewisse Toleranz und Kompromissbereitschaft mitbringen)

Ohne die Kompromissbereitschaft würde ich wahrscheinlich keine meiner Gitarren spielen...eine meiner Lieblingsgitarren (guckst Du hier) ist ziemlich hässlich...aber sie klingt halt fantastisch.
Hätte ich da die Augen benutzt statt den Ohren, wäre mir ein wunderbares Instrument durch die Lappen gegangen.

p

Ich fürchte das sehen viele bei meiner Albert Lee genauso ;-)
 
Aber hallo!

Und was zu weit geht, geht zu weit!

So nicht!

Das ist doch Undesign!

Aber klanglich... schon gut...

Jedoch, siehe oben...

etc...


verstört,
Jab

PS: ich bring Dienstag eine neue Baritone mit...

PPS: in orange! Klingt besser als rot!
(gabs das schon? Welche Farbe klingt besser? Kann ja nich egal sein, oder?)
 
gitarrenruebe":2f0pr3tt schrieb:
juergen2":2f0pr3tt schrieb:
... was zu Herstellungskosten einer Gitarre !
Hallo Michael,

grundsätzlich hast Du recht !!! Aber was in Deiner Kalkulation gar nicht vorkommt, sind solche Dinge hier:

SOWIESO-Kosten (lfd Kosten einer Betriebsführung, die man anteilig miteinrechnen muss)

So muss Werkzeug vorgehalten & gewartet werden, Raumkosten (Miete, Nk) sowie Unterhalt der kompletten Telekommunikations-Sachen gibts auch, Angestellte bzw Azubis wollen entlohnt werden, kurz:

Man darf, wenn man sich aus Meisterhand ein Instrument fertigen lässt, nicht nur die Kosten sehen, die das Rohmaterial und den Stundenlohn kostenmäßig decken, sondern man muss auch die Kosten des Betriebs irgendwie in den Arbeitslohn miteinrechnen.

Das mag für den einen oder andern, der hier mal schnell aus Rockinger-Teilen ne Strat zusammennagelt, uU so nicht ersichtlich sein ! Da kommt dann schnell mal so´n doofer Spruch: " ui, der XY schneffelt sich da aber ordentlich was an Stundenlohn in die Tasche"

Ich stimme Dir aber 100% zu, dass eine Schraubhals-Strat nicht zu den kostenintensivsten Konstruktionen gezählt werden muss. Hier kommt er dann wieder, der doofe Spruch mit der "lego"-Gitarre.

Ich bekenne, 5 Euro ins Phrasenschweinderl !

Guten Morgen allerseits,

eieieiei, da geht man Freitags um 17:00 Uhr ins Wochenende und ist wegen diverser Freizeitaktivitäten erst Montag morgend wieder online und hier driftet es schon wieder in alle möglichen Richtungen ab...aber offensichtlich habt ihr euch ja gestern ob des genialen Wetters alle wieder eingekriegt, sehr schön, danke!

Noch ganz kurz zu Rolf und Martin ob meines kalkulatorischen Ansatzes "wieviel darf eine Strat kosten".

Ich persönlich (!) halte zB die Lisette im wahrsten Sinne des Wortes preis-wert. Aufwändigere Herstellung des Korpus als bei einer "Lego" Strat.

Ich gestehe auch einem Tandler oder Haar oder wem auch immer Custom Shop einen höheren Preis für ihre Strat zu, warum auch nicht (Image kann man sich bezahlen lassen!)

Vergleichen wir mal mit einem Sternekoch: Er macht auch nix anderes als diverse Zutaten zu einem wohl schmeckenden Ganzen zu komponieren. Und verlangt dafür teilweise saftige Preise.

Rein kaufmännisch gesehen Wucher. Die Zutaten, selbst wenn es sich um wohlausgesuchte und vielleicht auch etwas teurere sind dürften den Endpreis nicht rechtfertigen.

Auch die Küchenkosten (was Du, lieber Rolf, mit den Werkzeugkosten usw richtig angemerkt hast) sind nicht wesentlich höher als in einer 08/15 Küche.

ABER: Man bezahlt auch jahrelange Erfahrung und Entwicklung, vielleicht auch kostenintensive Fehlversuche (wer weiss von uns wieviele unbrauchbare Prototypen Walter in die Tonne treten musste?? Bzw wieviel versuche unser Sternekoch wieder aussgespuckt hat??)

Und was Werkstatt- und sonstige Fixkosten einer allgemeinen Betriebsführung angeht, da hat der Massenhersteller klare Vorteile, Stichwort Skaleneffekte / Stückkostendegression (der BWLer in mir spricht...).

Deshalb, ja, Custom Shop bzw. Meisterbetrieb darf mehr kosten wenn er etwas Neues, Innovatives schafft. Oder ein penible Qualitätsrichtlinien hat und dementsprechend eine hohe Ausschussrate in seiner Produktion. Ich 20 Jahre Erfahrung bis zu diesem Punkt mitfinanzieren muss.

Aber wenn ein Sternekoch ein altes Hausmannsrezept nachkocht, selbst mit hochwertigeren Zutaten, dann bezahle ich persönlich nicht Preisregionen seiner Sternemenüs für ein profanes Pasta-Gericht. Weil dann ist es nicht preis-wert.

Aber da es immer Leute geben wird die für Spaghetti Bolognese von Boccuse 100,- Euro zahlen würden nur weil sie von ihm gemacht wurde, wird es eben auch angeboten.
Auch wenn es evtl. das gleiche Rezept wie beim Italiener um die Ecke ist und die Zutaten vom gleichen Grosshändler stammen.

Wobei ich auch zugestehe dass die Wahrscheinlichkeit einer versalzenen Spaghetti bei Sternekoch eher geringer sein wird als bei Peppones Heimservice. Aber ist das den Aufpreis wert??

Ich kann 10 Spaghettis à 10,- Euro bei Peppone testen zum vollen Preis einer einzigen Bocuse-Spaghetti...wie hoch ist hier die Wahrscheinlichkeit jetzt dass Peppone nicht mindestens auch eine gleichwertige Pasta hinbekommt???

Suuper, gerade mal 9:46 und habe jetzt Hunger bekommen... :roll:

Gruss

Juergen2
 
juergen2":2qon6793 schrieb:
Vergleichen wir mal mit einem Sternekoch: Er macht auch nix anderes als diverse Zutaten zu einem wohl schmeckenden Ganzen zu komponieren. Und verlangt dafür teilweise saftige Preise.

Rein kaufmännisch gesehen Wucher.

Hallo Juergen,
hier muß ich doch mal widersprechen.
Klar, ein Sternekoch kocht auch nur mit Wasser.
Aber dafür mit ungleich höherem Aufwand als Peppone an der Ecke.
Sterneküche ist so gut wie nicht kostendeckend anzubieten.
Höchste Qualität ist nur durch absolut kompromißlosen Einsatz an Personal, Handarbeit und Zeit herzustellen.
Und das kostet.
Alleine an einer guten Sauce kann man Stunden zubringen.
Oder hast Du mal große Mengen Kräuter händisch so richtig fein gehackt?

juergen2":2qon6793 schrieb:
Ich kann 10 Spaghettis à 10,- Euro bei Peppone testen zum vollen Preis einer einzigen Bocuse-Spaghetti...wie hoch ist hier die Wahrscheinlichkeit jetzt dass Peppone nicht mindestens auch eine gleichwertige Pasta hinbekommt???

0,0%
Probier es aus.
Nicht drüber schwafeln.
;-)


Viele Grüße,
Woody
 
Woody":2ijd4ydp schrieb:
juergen2":2ijd4ydp schrieb:
Vergleichen wir mal mit einem Sternekoch: Er macht auch nix anderes als diverse Zutaten zu einem wohl schmeckenden Ganzen zu komponieren. Und verlangt dafür teilweise saftige Preise.

Rein kaufmännisch gesehen Wucher.

Hallo Juergen,
hier muß ich doch mal widersprechen.
Klar, ein Sternekoch kocht auch nur mit Wasser.
Aber dafür mit ungleich höherem Aufwand als Peppone an der Ecke.
Sterneküche ist so gut wie nicht kostendeckend anzubieten.
Höchste Qualität ist nur durch absolut kompromißlosen Einsatz an Personal, Handarbeit und Zeit herzustellen.
Und das kostet.
Alleine an einer guten Sauce kann man Stunden zubringen.
Oder hast Du mal große Mengen Kräuter händisch so richtig fein gehackt?

juergen2":2ijd4ydp schrieb:
Ich kann 10 Spaghettis à 10,- Euro bei Peppone testen zum vollen Preis einer einzigen Bocuse-Spaghetti...wie hoch ist hier die Wahrscheinlichkeit jetzt dass Peppone nicht mindestens auch eine gleichwertige Pasta hinbekommt???

0,0%
Probier es aus.
Nicht drüber schwafeln.
;-)

Viele Grüße,
Woody

Moin Woody,

es war ein Vergleich zur Verdeutlichung.

Wenn ein Sternekoch mit den gleichen Zutaten wie Peppone das gleiche Rezept zubereitet, ist die Wahrscheinlichkeit dass Peppone bei einem Zehntel des Preises auch Treffer landet mehr als 0,0%.

Ich gebe dir recht, die immer wieder reproduzierte, gleichbleibende Qualität (hatte ich ja auch geschrieben) im Sternelokal, dazu höhere Ausschussrate, vielleicht auch mehr Handarbeit (Kräuter hacken statt maschinell häckseln usw) begründen durchaus auch den höheren Preis. Aber eben nicht dieses Delta zu Peppone.

Hingegen, wenn Sternekoch seine jahrelange Erfahrung, seien Investitionen in Innovation steckt und er erstmal was einzigartiges, nicht einfach kopierbares, nicht massentaugliches herstellt, dann ist das preis-wert.

Ich bin übrigens bei uns daheim meistens der Koch und erfreue mich (wer mich und meinen Bauchumfang kennt weiss das... :oops: ) auch sehr gerne unserer heimische und auch der nahen französischen Küche.
Und erkenne die Leistungen verschiedener Küchen absolut an (und zahle auch gerne mehr wenns denn passt).

Aber ich würde eben keine 100,- Euro für eine Edel-Stratocaster-Pasta von Boccuse ausgeben, die nach gleichen Rezept mit gleichen Zutaten wie das von Peppone zubereitet wird.

Mahlzeit...
:lol:
Juergen2
 
juergen2":2pz4raqh schrieb:
Ich gestehe auch einem Tandler oder Haar oder wem auch immer Custom Shop einen höheren Preis für ihre Strat zu, warum auch nicht (Image kann man sich bezahlen lassen!)

Moin Michael,
na haste deinen Hunger gestillt? Hungrige Saarländer sind sehr gefährlich! :lol:

Also ich rate dir, falls du mal die Gelegenheit hast eine Tandler Strat, oder auch Paula in die Hand zu nehmen, das sind schon sehr feine Gitarren und bis ins kleinste Detail durchdacht. Eine 7ender Custom Shop Strat kostet auch wesentlich mehr, je nach Modell. Ist halt was für Puristen und Leute, die das besondere suchen und davon gibts sehr viele ;-)
 
Woody":g35gio6n schrieb:
0,0%
Probier es aus.
Nicht drüber schwafeln.
;-)
... das stufe ich mal als rein provokativen Unsinn ein :roll:
sowohl in Bezug auf's Kochen wie beim Gitarren- (hier: Strat-)Kauf.
Einfache Gerichte lassen sich schmackhaft in sehr unterschiedlichen Preisklassen erwerben. Und auch bei Strats ist das eindeutig so. (mache ich seit nunmehr knapp 30 Jahren: erst probieren, dann auf den Preis schauen, die Billig-und-preiswert-Rate liegt so etwa bei 15-20%)

Letztlich finde ich vor allem auffällig, dass es bei E-Gitarren eine klare Ausrichtung nach Idealen gibt, die die Werte alter Männer widerspiegeln.
Wann werden wohl junge Gitarristen eigene Vintage-Jahrgänge aus der Gegenwart erschaffen ?
 
frankpaush":hrxqvr9r schrieb:
Einfache Gerichte lassen sich schmackhaft in sehr unterschiedlichen Preisklassen erwerben.

Ich glaube, darum geht es doch gar nicht.

Klar können einfache Gerichte schmackhaft und lecker sein. Ebenso wie Strats von der Stange.
Aber wenn ich mir ab und zu mal was außergewöhnliches gönnen will, gehe ich hier in meinerGgegend halt hier hin:

http://www.restaurant-kritik.de/1202/bewertungen/

Das kann ich mit dem Italiener um die Ecke nicht wirklich vergleichen. Obwohl es da auch lecker ist.
 
frankpaush":34olff8x schrieb:
Wann werden wohl junge Gitarristen eigene Vintage-Jahrgänge aus der Gegenwart erschaffen ?

Wenn ihre Idole behaupten, dass nur eine Pre - Millenium Jackson das einzig Wahre ist, oder vor 2005 gebaute ESPs und Pre - War Harley Bentons. Gibt es nicht schon Gerüchte über PRS aus den 80ern? :roll:
 
juergen2":26jedm00 schrieb:
es war ein Vergleich zur Verdeutlichung.

Hallo Juergen,
nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.
;-)

denn das hier:
juergen2":26jedm00 schrieb:
Wenn ein Sternekoch mit den gleichen Zutaten wie Peppone das gleiche Rezept zubereitet,

...wird nicht passieren.
Und war auch im Ursprungsposting Deinerseits nicht vorgesehen.
Zwischendrin die Argumentationsbasis verändern gilt nicht.
;-)


In einer Sterneküche arbeitet eine ganze Brigade hochqualifizierter Fachleute und die wollen alle angemessen entlohnt werden.
Mehr Arbeitsfläche, meh Maschinen etc. etc.
Da wird ein entsprechender Preis schlicht zur wirtschaflichen Notwendigkeit.
(hier ist übrigens die Preisliste der L'Auberge du Pont de Collonges. OK, wie ich finde.
Aber das muß ja jeder selbst entscheiden.)

Wer aus meinen Ausführungen zur Spitzenküche einen Vintagewahn herauslesen will, der möge damit Spaß haben.
Ich finde Strats und Spgahetti nicht vergleichbar,
auch wenn sie manchmal beide aus Hartweizen bestehen.
Jedenfalls werde ich keinen NOS-Hamburger kaufen, nur weil vor 40 Jahren das Rindfleisch besser agbehangen war...
Aber auch das läßt keine Rückschlüsse auf Klampfen zu.
Und meine Auswahl derer.

Kinners prügelt Euch weiter,
ich bin hier raus.

Viele Grüße,
Woody
 
Ich hab zu diesem Thread nicht wirklich was beizutragen. Ich komme mit günstigen Instrumenten gut klar und könnte mir teurere garnicht leisten. Ich war lange zufrieden mit meiner MiM-Strat, so ca. 7 Jahre, aber irgendwann habe ich mal paar andere getestet und dann ging die Suche los. Ich wollte hier eine Tele gegen eine Strat tauschen und hatte viel von den guten Preiswerten Diego gehört. Daraufhin hat sich Rolf gemeldet, der zwar meine Tele haben wollte, aber nix von Diego und auch nicht in der gesuchten Farbe hatte. Dafür aber was von Blade in Candy Apple Red, eine Farbe die ich immer doof fand, rote Gitarren - neee, ohne mich. Dann hat er mir aber den Sound "beschrieben" und ich war interessiert. Und nun ist es meine Lieblingsstrat von der ersten Sekunde an, obwohl ich das Ding blind genommen habe. Das Teil "klingelt", ist gut bespielbar und ich kann eben "meinen Sound" damit machen - und gefallen tut sie mir auch inzwischen. Keine Ahnung was jetzt der Fazit sein soll - ich persönlich finde nur, dass hier oftmals aus jedem und allem eine Wissenschaft gemacht wird und fiese Grundsatzdiskussionen entstehen, die unterm Strich nicht mehr Erkenntnis bringen, als meine kleine Geschichte hier. Letzlich ist das Instrument ein Mittel zum Zweck um die eigene Musik zu machen und da gibts eben mehr als einen Weg und mehr als eine Wahrheit. Fand ich gut, was Rolli gesagt hat, nur sinngemäß wiedergegeben "man muss sich damit gut fühlen" - wenn ich mich nur mit der HighEnd-Supergitarrenbauerstrat für 5K gut fühle - na, dann muss ich das Geld eben ausgeben! Aber dann muss ich nicht hinterher damit missionieren gehen und behaupten "nur mit einer Gitarre dieser (Preis)-Klasse kann man gut Musik machen. Stimmts?

LG, Alex
 
Hallo!

Der Begriff der "Nabelschau" ist heutzutage verpönt. Siehe auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Nabelschau Man darf sich nicht in den Mittelpunkt stellen, wenn man sich nicht als Egomane, Egoist oder sonstwie beschimpfen lassen möchte. Statt dessen wird überall laut nach Kants kategorischem Imperativ gerufen: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Das ist alles gut und richtig. Aber nicht immer und ganz sicher nicht, wenn es darum geht, sich eine Gitarre zu kaufen.

Die Fragen sind dann einfach: Mag ich die Gitarre optisch, haptisch, akustisch? Erfüllt die Gitarre alle Anforderungen, die ich an sie habe? Bin ich bereit, den Preis zu bezahlen, den der Verkäufer verlangt?

Das Wort hat nur drei Buchstaben und beim ersten Lesen könnte es untergehen. Daher der Kernbegriff dieser Fragen noch einmal:

ICH

Wer alle Fragen bejaht, macht im ersten Schritt meiner Meinung nach nichts falsch, wenn er die Gitarre kauft. Diese Fragen müssen subjektiv beantwortet werden - nicht objektiv. Der Begriff "Subjektivität" wird heute gerne als böses Gegenstück für die erstrebte "Objektivität" benutzt und auch ihm haftet wie der "Nabelschau" etwas Schlechtes an. Dabei ist strikte Subjektivität der Königsweg, die für einen selbst passende Gitarre zu finden.

Natürlich ist niemand eine Insel. Wenn ich die Gitarre zuhause an der Wand hängend aufbewahren möchte, werde ich die Meinung meiner Freundin einholen. Ob meine Gänseblümchen-Band mit einer schwarzen Heavy-Metal-Bestie mit verschmiertem Kunstblut einverstanden ist, sollte ich auch vor dem Kauf prüfen. Ob die neue Gitarre aber der Mehrheit in irgendeinem Gitarrenforum gefällt, ist so lange vollkommen unerheblich, so lange es mir nicht wichtig ist.

Der Kernbegriff nochmal: ICH.

Ich schrieb vorhin von einem ersten Schritt und komme zum zweiten. Wer noch prüft, wieweit die Produktion und das Umfeld seiner zukünftigen Gitarre seinen eigenen moralischen Ansprüchen bezüglich Kinderarbeit, Umweltschutz, Globalisierung, Freihandel, Religion, Fußballverein etc. entspricht und diese berücksichtigt und dann seine Gitarre kauft, dem kann man letzten Endes nur noch gratulieren.

Und nicht vergessen: Man muss die Gitarren der anderen nicht mögen. Es steht einem aber nicht zu, darüber zu urteilen. Es sind ja nicht die eigenen.


Gruß

erniecaster
 
erniecaster":zyomsed7 schrieb:
Hallo!
Ob die neue Gitarre aber der Mehrheit in irgendeinem Gitarrenforum gefällt, ist so lange vollkommen unerheblich, so lange es mir nicht wichtig ist.


Und nicht vergessen: Man muss die Gitarren der anderen nicht mögen. Es steht einem aber nicht zu, darüber zu urteilen. Es sind ja nicht die eigenen.

:clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap:
 
muelrich":npweisi3 schrieb:
Aber wenn ich mir ab und zu mal was außergewöhnliches gönnen will,
... ist das nicht ein innerer Widerspruch, "Strat" und "was außergewöhnliches" ? Authentische Strats sind doch von der Grundidee eben überhaupt gerade gewöhnlich, das ist ja das Zentrum des ursprünglichen Konzepts, das auf industrielle Fertigung ausgelegt ist, wesentlich deutlicher und gewollter als etwa bei Les Pauls oder Es-Modellen.

Woody":npweisi3 schrieb:
Ich finde Strats und Spgahetti nicht vergleichbar,
... und das, wo es doch sogar Strats mit Spaghetti-Logo gibt ?? :lol:
 
Woody":a1rswde2 schrieb:
juergen2":a1rswde2 schrieb:
es war ein Vergleich zur Verdeutlichung.

Hallo Juergen,
nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.
;-)

denn das hier:
juergen2":a1rswde2 schrieb:
Wenn ein Sternekoch mit den gleichen Zutaten wie Peppone das gleiche Rezept zubereitet,

...wird nicht passieren.
Und war auch im Ursprungsposting Deinerseits nicht vorgesehen.
Zwischendrin die Argumentationsbasis verändern gilt nicht.
;-)


In einer Sterneküche arbeitet eine ganze Brigade hochqualifizierter Fachleute und die wollen alle angemessen entlohnt werden.
Mehr Arbeitsfläche, meh Maschinen etc. etc.
Da wird ein entsprechender Preis schlicht zur wirtschaflichen Notwendigkeit.
(hier ist übrigens die Preisliste der L'Auberge du Pont de Collonges. OK, wie ich finde.
Aber das muß ja jeder selbst entscheiden.)

Wer aus meinen Ausführungen zur Spitzenküche einen Vintagewahn herauslesen will, der möge damit Spaß haben.
Ich finde Strats und Spgahetti nicht vergleichbar,
auch wenn sie manchmal beide aus Hartweizen bestehen.
Jedenfalls werde ich keinen NOS-Hamburger kaufen, nur weil vor 40 Jahren das Rindfleisch besser agbehangen war...
Aber auch das läßt keine Rückschlüsse auf Klampfen zu.
Und meine Auswahl derer.

Kinners prügelt Euch weiter,
ich bin hier raus.

Viele Grüße,
Woody

Hi Woody,

wieso prügeln, wir sind doch nah beieinander. Hatte doch geschrieben, Sternekoch darf durchaus mehr kosten weil er eben mehr Aufwand betreibt um seine Küche zu betreiben. Und weil er dadurch einen besseren Namen hat. Und er dafür und seine Êrfahrung vermutlich lange Zeit rumgekrebst hat. Und sein Maschinenfuhrpark vermutlich etwas teurer ist als die Ikea-Pfanne.

Aber wenn dann dieser Sternekoch auf seine Speisekarte neben seinen ganzen High-end-Gerichten nun Spaghetti à la Peppone macht, dann dürfte das Delta zwischen den beiden Anbietern ein und desselben Produktes nicht so exorbitant sein, da die Leistung (besser: der Aufwand) welches dem Gegenübersteht bei diesem profanen Gericht eben das nicht rechtfertigt.

Hat nichts damit zu tun dass seine sonstigen Kreationen ihr Geld wert sind.

Ähh, wieso eigentlich Vintage-Wahn raushören bei dir...? Mitnichten und Neffen...!

Im übrigen war ich im zarten Alter von 19 Jahren so irre und habe mir meiner Custom Made Strat vom Mund abgespart, damaliger Preis knapp 3.000,- DM.

Diese habe ich irgendwann aus wirtschaftlicher Not für 1.200,- DM verkauft und letztes Jahr aus Nostalgiegründen für 700,- Euro wieder zurückgekauft, wohlwissend dass sie mir nur sehr eingeschränkt vom Sound her zusagt.
Insofern predige ich Vernunft und und handele selbst unvernünftig.
Bin halt auch nur ein Gitarrist... :roll: :oops:

Gruss

Juergen2

P.S:
@Maggie: Jou, es gab sehr leckeren Fisch, grüne Bohnen, Brokkoli und Hirse in der Kantine. Und gerade eben wieder den obligatorischen Schokomuffin als Nachtisch zum Kaffee.
Habe jetzt keine Lust mehr was zu schaffen...
 
Rio_Fischbein":10d2u1f6 schrieb:
Man kann sagen was man will. Aber die ordinäre, industriell massengefertigte Stratocaster schafft es auch nach Jahrzehnten noch im Gespräch zu bleiben ;-)

Korrekt. Qualität hält sich eben!:-D
*duckundweg*
 
Schöner Beitrag Ernie...

Vielleicht noch mein Senf zum "amtlichen Stratsound".
Ich hatte inzwischen sehr viele Strats.
Ganz billige (Collins aus Neugierde für 99€), Selbsgebasteltes, Richwood noch vor der TEaser Serie (erstaunlich gut für unter 250€), aus dem Mid-Preissegment Rockinger und Diego, Fender aus den 90ern, 80ern und 60ern aus USA oder Japan und auch Classics aus Mexico und die Thorndal.
Viele waren gut, einige wirklich schlecht (ja - wirklich die Collins weit auf dem letzten Platz, auch wenn sicher wieder einer kommen wird und sagt das ein Profi auch damit ganz toll klingen würde - nach einigen Gigs mit dem Ding würde ich diese Gitarre ernsthaft allerhöchstens für Hendrix Feuershows empfehlen wollen) und nur ganz wenige richtig gut.
Und das richtig gut rückt genau Ernie´s "ICH" Botschaft in den Mittelpunkt.
Meine 69er Fender war für mich damals richtig gut - eine Strat aus dem Soundsegment "weich, warm und singend"
Das mochte ich irgendwann mal unbedingt so haben, aber mit der Zeit (und dem Verzicht auf HiGain) war sie mir zu wenig spritzig und zu undynamisch.
Soll heißen - was gestern mein "amtlicher" Stratsound war, gefiel mir heute plötzlich nicht mehr so recht.

So sammelt ein Kumpel 50er Strats. Ausschließlich solange es reine Maple Necks gab und davon so ziemlich alles was ihm in die Hände fällt.
Er hat das Geld, er steht drauf und Lonesome Cowboy Plingeling ist seine Vorstellung von "amtlich"
Mir könnte man die Sammlung schenken - ich würde promt weiterverkaufen.

Ich mag diesen Sound im Original (also nichts getauscht - auch PU´s nicht) nicht, zu dünn, zu spitz zu beissend (jaaa - bewusst etwas zu allgemein gehalten) und 7,25er Griffbretter mag ich schon mal gar überhaupt nicht leiden.
Wobei auch da gerade noch eine seiner 57er einen Spagat darstellt mit der ich ob des Sounds klarkommen könnte. Aber so generell ist seine Sammlung für mich uninteressantes Holz.

Meine Thorndal stellt für mich gerade den Strathimmel dar - so sehr das ich alles andere an Strats verkauft habe - dynamisch, spritzig, aber immer noch weich genug für meine Vorstellung von Strat.
Und leicht gebraucht war sie zudem auch noch irrsinnig günstig.
Mein Sammlerkumpel hasst sie - optisch, weil Palisandergriffbrett und akustisch, weil sie ihm nicht genug twangt und ihm ist das Griffbrett zu platt.

So unterschiedlich der Musikus, so unterschiedlich ist eben auch die Wahrnehmung und der Anspruch.
Eine "muss man so machen und unbedingt dies pder jenes kaufen" nützt nichts.
Was taugt meine Thorndal die an meinem Super genau so klingt wie ich das will, einem anderen der eher den Walter Trout Sound als "amtlich" abgespeichert hat ?

Also schließt sich der Kreis immer wieder bei Ernie´s "ICH".

Mein Amp, Mein Spiel, Mein Traumsound, Mein Anspruch an Bespielbarkeit und Optik...

Tatsächlich ist es da völlig unerheblich was Hinz oder Kunz aus der Weiten Welt des WWW davon halten.

Grüße
MIKE
PS: Am Ende des Tages aber alles kein Grund sich hier vor die virtuellen Knie zu treten.
 
Honeyweed: Letzlich ist das Instrument ein Mittel zum Zweck um die eigene Musik zu machen und da gibts eben mehr als einen Weg und mehr als eine Wahrheit. Fand ich gut, was Rolli gesagt hat, nur sinngemäß wiedergegeben "man muss sich damit gut fühlen" - wenn ich mich nur mit der HighEnd-Supergitarrenbauerstrat für 5K gut fühle - na, dann muss ich das Geld eben ausgeben! Aber dann muss ich nicht hinterher damit missionieren gehen und behaupten "nur mit einer Gitarre dieser (Preis)-Klasse kann man gut Musik machen. Stimmts?

Stimmt!

7enderman:
PS: Am Ende des Tages aber alles kein Grund sich hier vor die virtuellen Knie zu treten.

Genau, aber viel Treterei gibts ja eigentlich gar nicht. Unfreundlich und beleidigend wird auch kaum jemand. Also bloß nix aufkochen lassen.
 
therealmf":2sjx5oz3 schrieb:
honeyweed":2sjx5oz3 schrieb:
Ich hab zu diesem Thread nicht wirklich was beizutragen.

Ich habe noch keinen geileren Eingangssatz für einen Post von rund 20 Zeilen gelesen...Respekt!! :-P

Ja mei - der Titel ist für mich schon an sich doof. Ich bin der Meinung, dass es nicht den "einen" Stratsound gibt. Ich mag SRV, Jimi und Clapton - alle spielten oder spielen eine Strat, alle klingen recht unterschiedlich. Die Typen sind verschieden und die Gitarren, obwohl alle "Strat" sind unterschiedlich in den Feinheiten. Aber nun gut, die Bauform Strat ist eine von vielen und für mich eben nur ein "Werkzeug", wenn ich einen bestimmten Sound haben will. Ich habe am WE was aufgenommen und eben eine Spur mit meiner Strat gespielt, mit einem Tubescreamer direkt in den Koch und den über seinen Recordingausgang direkt ins Interface. Dann dachte ich mir "mmh, das klingt gut, könnte aber noch irgendwie ne Bratgitarre als Nachbar vertragen" und habe dann mit meiner Bach SG ne richtig fette Rhythmusspur dahintergebraten. Die beiden ins Panorama verteilt, war dann eine richtig schöne Gitarrenwand und ich hab mich gefreut! Alles nur Werkzeuge wie Saiten, Kabel, Pleks, Amps, Effekte - aber spielen muss ich nun selbst und die Ideen muss ich auch selber haben. Bei solchen Überlegungen muss ich mich nicht darüber streiten ob das Werkzeug jetzt den Aufkleber "Fender" oder "Blade" oder sonstwie drauf hat oder ob sie 400 oder 4000 Euronen gekostet hat.

Versteht mich nicht falsch, jeder wie er will - aber letztlich zählt doch nur die Musik und wie ich mit viel Spass dahinkomme. Vielleicht irre ich mich auch, aber mir geht der "Fetischgedanke" da völlig ab...

LG, Alex
 
7enderman":2mk15kuh schrieb:
Schöner Beitrag Ernie...

Schöner Beitrag MIKE !

Echt geil geschrieben. Ich habe es genossen, das zu lesen.
Sachlich herausgearbeitet, dass schließlich alles subjektiv ist.

Ich habe zB gerade eine Tele gekauft, weil die lake placid blue ist. Ok, das sind schon noch ein paar Zutaten dran, die mich hoffen lassen, endlich meine Telegefunden zu haben. Aber LPB warschon mal meins. Andere wird es geben,die diese Farbe richtig shice finden.....

Gruß

Uli

NP Eric Sardinas (für mich ne geile Neudentdekung)
 

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