Hallo zusammen !
Möchte meine Lieblingsgitarre vorstellen, und vielleicht kann mir der eine oder andere Forumsteilnehmer ein klein wenig bei der Historie dieses Instruments weiterhelfen, nachdem nicht einmal die Firma BURNS in ihrem Museum eine derartige stehen hat bzw. noch nicht einmal über ein Bild verfügt... :evil:
Vorweg: Ein Bild wird nachgeliefert (siehe Equipment.....) :roll:
Es handelt sich um eine BURNS LONDON Shortscale Jazz Guitar
Baujahr: Vermutlich 1963, im Korpus (innen) ist 60/61 eingebrannt
(was immer das auch zu bedeuten hat :?: )
Lack: orangerot, klar und durchscheinend. Naheliegend, daß es sich um klares Polyester oder Schellack handeln könnte.
Korpus: Singlebody, Holzart ist mir unbekannt...ob Erle, kann ich nicht sicher sagen, da die Gitarre ungewöhnlich schwer ist.
Der Korpus erinnert von der Form an eine Stratocaster, ist nur länger und läuft spitzer zu.
(Habe bis heute keinen passenden Gitarrenkoffer gefunden, daher muß sie immer zu Hause bleiben
)
Seriennummer hat sie seltsamerweise keine, auf der rückseitigen Platte ist lediglich BURNS LONDON, SHORTSCALE JAZZ GUITAR, PAT PENDING eingraviert.
Tremolo: Walzentremolo, d.h. die Saiten werden in die Nabe eingefädelt, dann zweimal um die Walze gelegt, durch den freischwingenden Sustainblock (das ist eine verdammte Fuzzelarbeit !) durchgezogen und werden dann erst zur Mechanik geführt.
Das Tremolo reagiert (leider) nur auf Drücken des wuchtigen Tremoloarmes, nicht auf Ziehen. Bis zu vier Halbtöne nach unten lassen sich so erreichen. Winkelstellung des Armes ist stufenlos in jede x-beliebige Stellung einstellbar.
Das Instrument besitzt zwei TRI-SONIC-Pickups, dreifach schaltbar.
Man muß mit dem Gain schon sehr vorsichtig umgehen, da der Hals-Pickup gern zum Verzerren neigt.
Die Gitarre befindet sich im absoluten Originalzustand ohne jegliche Verbastelungen oder Veränderungen, es wurde lediglich eine kleine Repartur am Hals (harmloser Riß von ca 1cm in der Kopfplatte) durchgeführt, da sie Anfang der Siebziger bei einem Autounfall beschädigt wurde. Lustigerweise ist der Gurt auf der Rückseite des Instruments anzubringen (im Gegensatz zu den neuen Burns Modellen, die den Gurt an der Spitze des langen Horns haben), d.h. von vorne gesehen könnte man fast meinen, sie würde "schweben".
Erwerb des Instruments 1968
Zum Sound:
Hals-Pickup erinnert an Fender Strat Sound, jedoch erheblich weicher
Brückenpickup erklingt knallhart und "spacig", erinnert an Spotnicks-Sound
Kombinierte Schaltung aus beiden Pickups ist mit dem Sound einer Halbakustik vergleichbar, jedoch fülliger.
Die Saitenlage ist derart extrem niedrig, daß Flageolett-Griffe nicht möglich sind. Die kleinste Berührung (ohne jeglichen Kraftaufwand) reicht aus, um den Griff sicher und klar herzustellen. Und das bis zum letzten Bund !
Liebe Forumsteilnehmer, nachdem ich mehr über dieses Instrument erfahren möchte, kann mir irgendwer ein klein wenig weiterhelfen ?
Für Eure Unterstützung möcht ich mich schon jetzt recht herzlich bedanken.
LG Hank M.